Pressemitteilung

PM 021/23: Einfache Schritte zum Igelschutz: Grüne geben Tipps für Gartenbesitzer:innen

Zusätzlich zu Igeln, die aufgrund von fehlendem Nahrungsangebot geschwächt sind und oft zu wenig Gewicht für die Winterruhe zulegen konnten, häufen sich in den letzten Jahren zunehmend Berichte über Igel, die mit teils schwersten Verletzungen aufgefunden werden.


Julia Müller, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion, erklärt: „Der Igelschutz ist eine gemeinsame Verantwortung von uns allen. Initiativen wie die Igel-Auffang- und Hilfsstation „Casa dei Riccio” berichten, dass nahezu alle zu ihnen gebrachten Tiere durch Mähroboter und Kantenschneider schwer verletzt wurden und daher verarztet werden müssen. Dabei können Gartenbesitzer:innen durch einfache Maßnahmen dazu beitragen, bei der Gartengestaltung und -pflege die Natur und im speziellen die Igel im Blick zu behalten.”


Angesichts der noch immer steigenden Verkaufszahlen bei Mährobotern würden die Grünen deutliche Warnhinweise auf den Geräten begrüßen, da viele Nutzer:innen nicht wüssten, welche Gefahr davon ausgehe. Sofern eine Teilfläche des Gartens tatsächlich mit einem solchen Gerät kurzgehalten werden müsse, sollte es selbstverständlich sein, die Roboter ab Einbruch der Dämmerung abzuschalten, um nachtaktive Tiere wie Igel nicht zu gefährden.


Weiterhin weisen sie auf eine Reihe von weiteren Maßnahmen hin, mit denen Gärten natur- und damit igelfreundlicher gestaltet werden können: Der Verzicht auf chemische Pestizide, die Nutzung heimischer Blühpflanzen und naturnaher Gartenbereiche wie Laub- und Reisighaufen würden den Garten nicht weniger erholsam machen, aber einen wichtigen Beitrag für Flora und Fauna leisten. In diesem Kontext begrüßen die Grünen ausdrücklich die Bestrebungen auf Landesebene, über die Bauordnung das bestehende Verbot von Schottergärten so zu präzisieren, dass es vor Ort effektiv angewendet werden kann.


Das Anbieten von Wasser und Futter im heimischen Garten kann für Wildtiere ebenfalls eine Hilfe sein. Durch den Klimawandel, und den damit einhergehenden Schwund an Lebensraum und Nahrung sind Wildtiere wie die Igel auf unsere Hilfe angewiesen. An diesem Punkt verschmelzen die verschiedenen Problematiken auch miteinander: durch Hunger und Durst geschwächte und unterernährte Igel suchen öfter tagsüber Gärten auf und werden dort durch Mähgeräte verletzt. Naturschutzverbände oder Einrichtungen wie die „Casa dei Riccio” informieren und beraten gerne dazu, wie man den eigenen Garten sinnvoll z.B. mit Wasser- und Futterstellen Wildtier- bzw. Igel-tauglich einrichten kann.


„Gärten können grüne Refugien für uns und unsere Umwelt darstellen, es liegt in unserer Hand dieses Potenzial auszuschöpfen. Wir hoffen darauf, dass es ein Umdenken gibt, indem man sich Fragen wie diese stellt: Wieviel Wiese brauche ich wirklich? Wie kurz muss diese tatsächlich sein? Gibt es Ecken im Garten, wo etwas „Unordnung” gar nicht stört? Wie können wir auch in unseren privaten Gärten geschützte Ecken für Wildtiere schaffen?” so Julia Müller abschließend.


Weiterführende Informationen finden sich z.B. hier: Igelschutz im Garten – NABU