Für die Zustände an den Niepkuhlen machen die Grünen nicht nur den Klimawandel, sondern auch die fehlende Unterstützung durch die anderen Parteien verantwortlich.
„Seit 2010 liegen mit dem Gutachten von Dr. Strotmann alle Daten zu den Problemen an den Niepkuhlen vor, und diese Probleme sind die fehlende Durchgängigkeit zwischen den Kuhlen und die Struktur des Gewässers“, erklärt Annelie Wulff, umweltpolitische Sprecherin der Grünen. Verschiedene Maßnahmen zur zumindest mittelfristigen Lösung dieser Probleme seien ebenfalls in dem Gutachten enthalten. „Was fehlt“, kritisiert die Grüne, „ist ein Konzept, mit dem die einzelnen Maßnahmen aufeinander abgestimmt nach und nach abgearbeitet werden können.“
Gescheitert sei die Erstellung eines solchen Konzeptes allerdings bereits im vergangenen Dezember, nachdem die haushaltstragenden Fraktionen es abgelehnt hätten, auch nur 10.000 Euro Eigenanteil dafür bereitzustellen.
„Mit einem solchen Konzept zur Naturnahen Entwicklung eines Fließgewässers (KNEF) wäre es möglich, das Gewässersystem in seiner Gesamt-heit zu betrachten und dabei sowohl den wasserwirtschaftlichen Belangen als auch dem Naturschutz in den beiden Naturschutzgebieten Rechnung zu tragen“, erläutert Wulff. Die Ergebnisse und umfangreichen Datenmengen aus dem Gutachten von Dr. Strotmann aus dem Jahre 2010 könnten dabei als eine Grundlage herangezogen werden, um in absehbarer Zeit eine Verbesserung der Situation in den Niepkuhlen zu erreichen.
Dennoch sei offensichtlich, dass weder Belüftung noch künstliche Wasserzufuhr die Niepkuhlen auf Dauer retten könnten. „Wirklich hilfreich wäre die Herstellung der Durchgängigkeit des Gewässers und Mindestwasserstände, und zwar durch die Schaffung einer schmalen, tiefen Fließrinne, die zumindest zu einem großen Teil des Jahres Lebensraum für Fische, Amphibien und Ufervögel bietet“, meint Wulff. Die Verbindungkanäle müssten befreit und die Kuhlen teilentschlammt werden, damit Maßnahmen für mehr als nur eine Kull wirksam würden. Die Niepkuhlen nur für den Erhalt der Pumpen im Krefelder Norden zu instrumentalisieren, ist jedenfalls keine Lösung“, so Wulff abschließend.