030/19 Grüne weisen Kritik von Haus & Grund zurück: Dachbegrünung ist zumutbar

Wenig überrascht zeigen sich die Grünen von der kritischen Haltung der Gemeinschaft Haus & Grund zur beantragten Begrünungsverordnung für Neubauten in Krefeld. „Die Kritik von Seiten der Immobilienlobby an unserem Vorstoß war zu erwarten, dennoch hatte ich mir angesichts der Klimasackgasse, in der wir uns alle befinden, mehr Bewusstsein erhofft“, ist die Antwort der Fraktionsvorsitzenden der Grünen Heidi Matthias. Wir haben leider keine Zeit mehr, auf Freiwilligkeit zu setzen und unsere Finanzlage gibt es derzeit nicht her, finanzielle Anreize für Dachbegrünung städtischerseits zu schaffen. Solange also das Land oder der Bund keine Förderprogramme auflegt, sollte Krefeld eben einen anderen Weg gehen, um das Mikroklima in der Stadt zukünftig erträglich zu halten.“ Die Bedenken des Geschäftsführers von Haus & Grund, Michael Heß, bezüglich unzumutbarer Investitions- und Betriebskosten sucht die Grüne weitgehend zu entkräften: „Die Kosten für ein Gründach kann jeder aufbringen, der es sich leisten kann, ein Haus zu bauen.“ Die statischen Anforderungen seien höchstens bei einem bereits bestehenden Bauwerk möglicherweise problematisch. Bei Neubauten sei das alles andere als „heikel“ und leicht einzuplanen. Was die Investitionskosten angehe, so rechne man im Durchschnitt mit 50 – 60 € pro qm bei einer extensiven Dachbegrünung mit Sedumgewächsen.  Für ein EFH mit 100 qm Dachfläche würden somit etwa 6.000 € zusätzlich aufzubringen sein. Wer einen ausgesprochenen Dachgarten anlegen wolle, müsse natürlich tiefer in die Tasche greifen. Er würde sich damit aber auch ein zusätzlich Reich schaffen. „Was den Aufwand für (professionelle) Gründachpflege eines Geschosswohnungsbaus angeht, so hat Herr Heß natürlich recht, wenn er von Mehrkosten spricht. Allerdings muss man die positiven Spareffekte wie Wärmedämmung und Hitzeschutz sowie 50 % weniger Gebühren für Oberflächenwasserentsorgung mit einrechnen. Die Pflege eines Gründachs auf einem EFH kann in der Regel jeder Hausbesitzer selbst übernehmen“, weiß Heidi Matthias aus eigener Erfahrung.

 

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