Die Verwaltung wird gebeten, folgende Fragen zu beantworten:
- Welche Vorgaben gelten in Krefeld aktuell beim Thema Leitungsschutz?
- Gibt es aktuell die Möglichkeit, bei nicht stark wachsenden Baumarten von diesen Vereinbarungen abzuweichen?
- Liegen Zahlen zu bedingt durch Baumwurzeln entstandene Schäden an Leitungen vor?
- Liegen Informationen zu den in anderen Kommunen gültigen Vorgaben zum Leitungsschutz vor? Falls ja, wie werden diese bewertet hinsichtlich der Auswirkungen auf die
Standortbedingungen für die Bäume sowie den erzielten Schutz der Leitungen?
Begründung
Gerade in engen Straßenprofilen, in denen oft neben dem Kanal noch mehrere Versorgungsleitungen liegen, gestaltet sich die Neu- oder Nachpflanzung von Bäumen oft schwer, insbesondere da
die Wurzeln sich bevorzugt in grobporigen Bodenstrukturen, in die Leitungen eingebettet sind,
ausbreiten. In der Vergangenheit wurde mehrfach im Umweltausschuss über die deutliche Verteuerung von Baumpflanzungen im Straßenbereich aufgrund von umfangreichen präventiven Leitungsschutzmaßnahmen wie dem Einbau von Mantelrohren zum Schutz der Leitungen oder der
Benutzung von Spundwänden oder anderen Trennelementen wie Platten oder Folien zur Begrenzung des Wurzelwachstums berichtet. Nebenwirkungen dieser “wannenartigen” Einfassungen von
Wurzelballen sind allerdings eine nachlassende Standfestigkeit von neuen Bäumen und mangelnde Vitalität der Pflanzen.
Wir würden gerne wissen, wie hoch die Anzahl der tatsächlichen Leitungsschäden ist, ob präventive Maßnahmen bei Pflanzungen von nicht stark wachsenden Baumarten verringert werden können, ob es gute Lösungen aus anderen Kommunen gibt, abseits von kompletten Leitungsverlegungen einen Kompromiss aus Leitungsschutz und Baumgesundheit zu schaffen, z.B. über größere Baumscheiben mit tieferen aufgelockerten Substraten und gelenktem Wurzelwachstum, und ob
diese Lösungen auch für Krefeld eine Alternative darstellen, um den Trend zunehmend unbegrünter Straßenzüge zu stoppen.