Die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und SPD haben im nichtöffentlichen Teil des nächsten Ausschusses für Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales um einen Bericht und Austausch zur aktuellen Situation am Industriestandort Stahldorf aus Wirtschaftsperspektive gebeten.
Thomas Ross, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen, dazu: „Der Industriepark ehem. Deutsche Edelstahlwerke AG hat mit über 100 Hektar Größe große Bedeutung und bietet erhebliche Chancen für die weitere positive wirtschaftliche Entwicklung Krefelds, wenn die heute ungenutzten Teilflächen revitalisiert werden können. Die Industrie war immer wichtiger Wirtschaftsfaktor in Krefeld und braucht auch am Standort Stahldorf eine Zukunftsperspektive, die Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Stadt hält. Wichtig ist uns, dass wir uns vor diesem Hintergrund als Stadt und Politik eigene Gedanken zur Gestaltung dieses Areals aus Sicht des Wirtschaftsstandorts Krefeld machen, und versuchen, mit den Eigentümern dazu in den Dialog zu kommen.“
„Durch die gute verkehrliche Anbindung des Standorts besteht allerdings die Gefahr, dass hier Nutzungen entstehen, die für die Eigentümer der Flächen vielleicht attraktive Erlöse ermöglichen, aber für Krefeld nur wenige bzw. wenig werthaltige Arbeitsplätze schaffen. Damit wäre die Wertschöpfung auf den industriellen Flächen gering”, ergänzt Lena Wagner, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Ratsfrau für Stahldorf. Hierzu zähle beispielsweise eine – bereits vor 2 Jahren in der Presse kolportierte – Nutzung mit hohem Anteil an Standard-Logistikleistungen, bei der Krefeld durch die rasch fortschreitende Automatisierung in der Branche am Ende einen bedeutenden Teil des Flächenbudgets für Industrieaktivitäten ohne positive Arbeitsplatzeffekte vorsehen würde. Das gilt es aus Sicht der Antragsteller zu verhindern.
Hinzu kommt aktuell die Unterschutzstellung eines Teils der Gebäude durch den Denkmalschutz, die bei der Entwicklung zu berücksichtigen sind. Der Industriestandort Stahldorf ist auch ein in Deutschland einmaliges Zeugnis von Industriearchitektur.
Die Diskussion im nichtöffentlichen Teil des Ausschusses für Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales ist dafür der Startschuss.