Pressemitteilung

PM 005/23: Statement zur Auszeichnung „Ärgernis des Jahres“ bei den Oper!Awards

-Gemeinsame Pressemitteilung der Fraktionen der SPD, Bündnis`90 / Die Grünen und der Ratsgruppe Freie Wähler

Kultur ist bunt, vielfältig, offen und stellt sich in verschiedensten Ausprägungen dar. Genau wie die Kultur, stellt sich die Stadtgesellschaft auch in Krefeld dar.


Die Situation auf dem Krefelder Theaterplatz ist natürlich nicht ideal und schwierig und das ist den Unterzeichnern bewusst und bekannt. Was in vielen anderen Städten der Bahnhofsvorplatz ist, ist in Krefeld derzeit der Theaterplatz. Mit dem Handlungskonzept Innenstadt wird hier aber an den Problematiken angesetzt und Lösungen geboten: Streetwork spricht gezielt die Menschen hat, das Obdach Krefeld ist in der Umsetzung, ein Drogenhilfezentrum macht in Kürze auf und diverse Angebote städtischer und privater Träger sind im Spiel. Hier davon zu reden, dass kulturfernen Politikergenerationen die Situation auf dem Platz und das Theater egal sind, ist einfach nur realitätsfern und verkennt die Maßnahmen. Dazu ist eine umgehende Sanierung und Modernisierung des Theaters in der Planung.


Vorallem aber verwundert und entsetzt die Äußerung zur Auszeichnung, „Schleichend abgehakt und dem Verfall preisgegeben wird aber mit dem modernen Inferno des sozial produzierten Menschenmülls zugleich ein Stück Kultur.“ Kranke, Obdachlose und benachteiligte Menschen als sozial produzierten Menschenmüll darzustellen disqualifiziert die Veranstaltung und die Juroren der Oper!Awards schon von sich aus. Die Unterzeichner verwehren sich gegen eine solche Diskreditierung der betroffenen Menschen und fordern die Juroren auf sich für ihre Wortwahl umgehend bei den betroffenen Menschen zu entschuldigen. Menschen sind alle gleich viel wert, egal wie sie leben, wie ihre finanzielle und gesellschaftliche Situation ist, egal welches Geschlecht oder sexuelle Orientierung sie haben – Menschen sind Menschen und da gibt es keine Unterschiede. Dieser Zustand ist auch nicht verhandelbar.