Vor mehr als zwei Jahren hat der Stadtrat einstimmig eine bessere Information und planungsrechtliche Maßnahmen zum Umgang mit den so genannten Schottergärten beschlossen. Nun fragen die Grünen in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Bauen, Mobilität und Stadtentwicklung nach ersten Ergebnissen.
“Angesichts der Biodiversitätskrise, das heißt des Massensterbens von Arten in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit, von Starkregenereignissen und extrem langen Trockenperioden gewinnen Parks, Biotope, Grünbereiche und nicht zuletzt auch private Gärten immer mehr an Bedeutung. Das vor zwei Jahren beschlossene Maßnahmenpaket zum Umgang mit Steingärten – gemeint waren damals Schottergärten – zielt darauf ab, mehr Biodiversität in die Stadt zu holen“, so die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Julia Müller. “ Uns interessiert nun, ob die Bemühungen der Verwaltung bereits greifen oder ob nachgesteuert werden muss.“
Vorgesehen war unter anderem die Beratung und Aufklärung zur Begrünung von Steingärten zu intensivieren sowie entsprechende Förderprogramme zur Entsiegelung von Flächen zu nutzen. Parallel sollten alle planungsrechtlichen Möglichkeiten zur Verhinderung von versiegelten Vorgartenbereiche ausgeschöpft werden.
„Der Trend zum naturfeindlichen Schottergarten oder nachträglich gepflasterten Vorgärten muss gestoppt werden. Deshalb sind wir sehr froh, dass inzwischen bei der Entwicklung neuer Wohn- und Gewerbegebiete standardmäßig Bepflanzung und Begrünung zu Gunsten des Mikroklimas und des Artenschutzes von der Stadt festgeschrieben wird“, freut sich die planungspolitische Sprecherin Heidi Matthias.
Da bei bestehenden Schottergärten der Bestandschutz gelte, helfe nur Überzeugungsarbeit bei den Besitzern.
„Vielleicht sind ja schon erste Erfolge durch die angekündigten Infoflyer zur Gestaltung von begrünten Vorgärten, die den Erteilungen von Baugenehmigungen beigefügten werden sollten, zu verzeichnen“, so Matthias.