ANTRAG

Mit der Wirtschaft und in regionaler Kooperation innovative Wärmekonzepte umsetzen

Vorlagennummer

1449/21 E

Behandelt am

9. Juni 2021

Ratsinformationssystem

Beschlussentwurf

Der Ausschuss für Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit und Landwirtschaft beschließt in seiner Sitzung am 09.06.2021, die Verwaltung damit zu beauftragen,

  1. eine Analyse möglicher Wärmesenken im Stadtgebiet vorzunehmen.
  2. Gespräche mit der Industrie mit hohem nutzbaren Abwärmepotenzial, sowie mit Vertreter*innen der regionalen Wärmekooperationen und dem MWIDE.NRW, mit dem Ziel zu intensivieren, sich an regional kooperativen Ansätzen zu beteiligen sowie Wärmesenken und Abwärmepotenziale zusammen zu bringen.
  3. durch rechtzeitige Vorarbeiten die Voraussetzungen für eine finanzielle Förderung aus EF- RE-Mitteln der neuen Förderperiode zu schaffen.

Begründung

Der Rat der Stadt Krefeld hat im Rahmen der Verabschiedung des Klimaschutzkonzeptes im Mai 2020 u.a. folgende Schwerpunkte beschlossen:

  • Nahwärmeinseln mit Erneuerbaren Energien
  • fünf energieeffizente / nachhaltige Stadtquartiere.In Krefeld hinterlässt der Anwendungszweck Wärme aller Sektoren (Wirtschaft und Privathaushalte) im Vergleich zu Strom und Mobilität den größten CO2-Abdruck. Daraus ergibt sich ein bedeut- sames Aktivitätsfeld für effektiven Klimaschutz. Die Gegebenheiten sind in den einzelnen Stadtteilen sehr unterschiedlich; dies erfordert zum einen ein darauf abgestimmtes Konzept und zum anderen ein systematisches Vorgehen mit frühzeitigem Einbeziehen der örtlichen Akteursgruppen. So lassen sich die vielfältigen Ansatzpunkte im Zusammenspiel mit der Kreativität und Motivation der Menschen und der lokalen Wirtschaft zusammenführen und die Potentiale nutzen. Dabei kommt es auch darauf an, Klimaschutz in seiner Einbettung in den sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten zu sehen, die damit verbundenen Chancen für die Wirtschaft,

Bürger*innen und Gesellschaft zu nutzen und Veränderungen in einem offenen Prozess dynamisch voranzutreiben.

Investitionen in Energieeinsparungen rentieren sich langfristig und durch gemeinsame Quartierslösungen mit sanierten Gebäuden und Nutzung von dezentralen Erneuerbaren Energien, entstehen belastbare und Generationsübergreifende Lösungen für die Zukunft.

In diesem Sinne ist es gleichzeitig möglich, zur Erreichung wesentlicher Teile der 17 UN- Nachhaltigkeitsziele wie z.B. Maßnahmen zum Klimaschutz, bezahlbare und saubere Energie, Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, Industrie, Innovation und Infrastruktur, Partnerschaften zur Erreichung der Ziele, beizutragen. Ein solcher Ansatz ist dann besonders wirksam, wenn gleichzeitig alle relevanten Lebens- und Wirtschaftsbedingungen und Akteure vor Ort einbezogen und konzeptionell berücksichtigt werden. In einem intensiven Beteiligungsprozess gilt es in einem ersten Schritt die Ziele zu verdeutlichen und fünf Quartiere unterschiedlichen Typs (z.B. verdichtete Altbaustrukturen, Geschosswohnungsbau, großzügige Einfamilienhäuser mit großen Grundstücken, verdichtete Doppel- oder Reihenhausbauten, Mischstrukturen, Gewerbepark etc.) auszuwählen. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist sicherlich auch die Intensität des aktiven lokalen Engagements.