Mit einem Modellversuch „Dauergrün für Fußgänger“ wollen die Grünen an zwei ausgewählten Straßenquerungen im West-Bezirk überprüfen, ob sich die Wartezeiten für unmotorisierte Verkehrsteilnehmer an Ampelanlagen zumindest außerhalb der Hauptverkehrszeiten verkürzen lassen.
„An herkömmlichen Ampelsystemen wird der nicht motorisierte Verkehr, ausgehend von einem Dauergrün für den Kraftfahrzeugverkehr, nur nach Anmeldung bedient“, erläutert die Sprecherin der Grünen in der BV West, Annelie Wulff. Diese Priorität werde im Modellversuch umgedreht: Grundzustand sei „Dauergrün für Fußgänger“. Motorisierte Fahrzeuge, die sich der Ampelanlage näherten, würden weit vor dem Übergang z. B. mittels Induktionsschleifen in der Fahrbahn registriert; dies löse ein Umschalten in die Grünphase für den Kfz-Verkehr aus.
„Während sich in den Hauptverkehrszeiten aufgrund der permanenten Kfz-Anmeldungen weder Beeinträchtigungen des Verkehrsflusses ergeben noch eine Veränderung der Wartezeiten für den nicht motorisierten Verkehr zu erwarten ist, führt „Dauergrün für Fußgänger“ in Schwachlastzeiten mit wenig Kfz-Verkehr jedoch zu stark verkürzten Wartezeiten des nicht motorisierten Verkehrs und damit zu einem erhöhten Komfort und größerer Akzeptanz bei den Verkehrsteilnehmern“, glaubt Wulff. Bei Modellversuchen in anderen Städten wie z. B. Graz sei sogar beobachtet worden, dass die Missachtung von Rotlichtphasen drastisch gesunken sei und sich dadurch natürlich die Verkehrssicherheit erhöht habe.
Testen wollen die Grünen die veränderte Ampelschaltung an den Querungen Frankenring/ Ecke Dionysiusstraße und Preußenring/Ecke Prinz-Ferdinand-Straße. Einen entsprechenden Antrag haben sie für die kommende Sitzung der BV West gestellt.