Der im gestrigen Sportausschuss gefasste Beschluss, die Verwaltung solle alle notwendigen Maßnahmen zu einer schnellstmöglichen Wiedereröffnung des Hülser Sommerbades ergreifen, ist ohne Zweifel auch im Sinne der Hülser Grünen. Allerdings zweifeln sie stark daran, dass es eine schnelle Lösung geben wird.
„Wir können ja viel von der Verwaltung fordern, sollten dabei aber auch den Realitätssinn nicht verlieren“, meint der Sprecher der Hülser Grünen, Günter Föller skeptisch. „Die beschränkten personellen Ressourcen im Sport- und Planungsbereich und nicht zuletzt das Fehlen der notwendigen Haushaltsmittel lassen eine baldige Lösung zumindest in die Ferne rücken.“
Das Hülser Bad sei mit Blick auf Eishallen, Bezirkssportanlagen und den übrigen Schwimmbädern in Uerdingen, Bockum und Fischeln beileibe nicht die einzige Baustelle bei den Sportstätten.
„Spätestens wenn das Gutachten zur Sanierung des Bockumer Badezentrums vorliegt, werden wir erkennen müssen, dass die Stadt nicht aus eigener Kraft heraus in der Lage sein wird, ihre Bäder zu erhalten“, ist sich auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Thorsten Hansen sicher. „Eine von den Stadtwerken betriebene Bädergesellschaft, wie es erfolgreich in Nachbarstädten gehandhabt wird, wäre nicht nur wegen des beträchtlichen Sanierungsstaus sinnvoll.“
Das Modell, das u.a.in Düsseldorf, Viersen, Duisburg prakti-ziert werde, funktioniere ausgesprochen gut. Die Synergieef-fekte lägen auf der Hand: Sie SWK liefere sowohl Wasser als auch Energie und verfüge über das entsprechende Know How. Die zweifellos entstehenden Verluste könne die SWK mit ihren übrigen Erträgen gegenrechnenen, so wie sie es bereits bei der SWK-mobil mache. Natürlich würden sich dadurch auch die erzielten Gewinne und damit die Ausschüttung an die Stadt Krefeld verringern, aber zusätzliche Steuerersparnisse würden die Verluste im Zaune halten.
„Wichtig ist uns, dass die Krefelder Bäderlandschaft auf Dauer in einem guten Zustand erhalten bleibt. Ein Bad in jedem Stadtteil ist vor allem für das Schwimmenlernen im Grundschulalter von großer Bedeutung!“, sind sich die Grünen einig.