010/ 99 | Grüne appellieren an Eigeninitiative für den Artenschutz

Die Anfang März gestartete Kampagne der Grünen für Natur- und Artenschutz ist durch die Corona-Kontaktsperre vor zwei Wochen zum Erliegen gekommen. Da die Grünen nicht mehr persönlich auf dem Wochen- und Bauernmarkt in der Innenstadt interessierte Garten- und Balkonbesitzer*innen beraten und mit praktischen Tipps, Anleitungen und Anschauungsmaterial aufwarten können, wollen sie noch einmal ihren Appell wiederholen, mehr für Biene, Vogel, Igel und Co zu tun.

„Jetzt, da die Natur erwacht und man das auf jeder Wiese, an blühenden Sträuchern oder auf dem mit Frühlingsblühern bepflanzten Balkon beobachtet, sollten wir die Chance nutzen, das eigene Umfeld naturnah aufzuwerten“, meint die Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias. Wer die Möglichkeit habe, sollte dafür sorgen, mehr Lebensraum und Nahrungsquellen für Insekten und Vögel zu schaffen.

„Wenn wir schon die Monokulturen in der Landwirtschaft und den damit einhergehenden Einsatz von Pestiziden nicht von heute auf morgen aufheben können, so sollten wir doch auf anderen Wegen dem dramatischen Rückgang der Insekten entgegenwirken“, ist auch Annelie Wulff, umweltpolitische Sprecherin der Grünen, überzeugt. „Jetzt ist die Zeit günstig, über eine naturnahe Umgestaltung des Gartens nachzudenken. Wir wollen die Menschen ermuntern, aktiven Naturschutz im eigenen Umfeld zu betreiben.“

Hummeln, einige Arten von Wildbienen und sogar Schmetterlinge flögen bereits Narzissen, Hyazinthen, blühende Sträucher und Bäume an. „Vögel bauen ihre Nester und brüten teilweise schon. Die Betrachtung dieses hoffnungsfrohen Treibens kann doch eigentlich nur dazu animieren, selbst etwas für die Natur zu tun,“ meint Matthias.

Zwar stapeln sich die für die Infostände vorbereiteten Broschüren, Flyer, Sachbücher, Vogelnisthilfen, Fledermauskästen, Futterstationen für Wildvögel und Bauanleitungen für Insektenhotels im Lager, aber die Grünen verweisen auf die Chance, die das Internet bietet. Sie haben ihre eigene Website schon vor zwei Jahren um das Thema „Lebensraum für Flora und Fauna“ erweitert. Unter unter gruene-fraktion-krefeld.de, „Die grüne Stadt“ finden sich Informationen, Fotos und weiterführende Links zu Anleitungen und Ratgebern rund um das Thema „Naturnahes Gärtnern“. Zugleich böten auch die Seiten des Naturschutzbundes oder des BUND hilfreiche Handreichungen.

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