Die Teilnehmenden staunten nicht schlecht, als sie den Hof der alten Feuerwache im Schatten der Elisabethkirche betraten. Einige hatten das Gelände samt der historischen Gebäude vor mehr als vier Jahren schon einmal besucht – ebenfalls im Rahmen der Grünen Stadtspaziergänge. Damals hatte Investor Reiner Leendertz mehr als 100 Krefelder durch das gerade erst erworbene Gebäude-Ensemble im Stile der niederrheinischen Backsteinarchitektur aus dem Jahre 1909 geführt.
Die Veränderungen sind kolossal: Auf den ehemaligen Aufstellflächen der Löschzüge sind dunkelrot verklinkerte Mehrfamilienhäuser nach den Plänen des Krefelder Architekten Georg von Houwald errichtet worden. Die von unschönen Fahrzeughallen eingekeilte „Desinfektionsanstalt“ (künftig eine Kita) erstrahlt als kleiner Solitärbau mit schmucker Eingangsfront in seiner ursprünglichen Schönheit.
Verschiedene z. Teil mit Bäumen bepflanzte Hochbeete wechseln sich mit plattierten Hofflächen ab. Auf einem der beiden Spielplätze wartet ein hölzernes Feuerwehrauto auf die Kinder, die bald hier einziehen werden.
Errichtet hat diese Neubauten samt Tiefgarage und begrünter Hof- und Gartenanlage die Wohnungsbaugesellschaft Vivawest, welche als zweiter Investor vor einiger Zeit in das Projekt mit einstiegen ist.
Das Interesse an dieser von den Grünen initiierten Besichtigung war so groß, dass die Organisatorin Heidi Matthias die Teilnehmenden in zwei Gruppen aufteilten musste, die Carsten Gröning von der Vivawest nacheinander in das Projekt einführte. Insgesamt sind hier 37 ein bis vier Zimmer-Wohnungen entstanden. Die ersten Mieter sind bereits im 1. BA eingezogen.
Der 2. BA steht kurz vor der Fertigstellung. Die 34 – 117 qm großen Mietwohnungen verfügen allesamt über Parkettböden und Fußbodenheizung und sind mit 14 € pro qm nicht gerade billig. Den Bewohnern stehen 45 Stellplätze in der Tiefgarage zur Verfügung. Weitere 45 Stellplätze sind den Gewerbeeinheiten zugeordnet, die in der denkmalgeschützten Feuerwache geschaffen werden. Diese sowie der Übungsturm und die alten Stadthäuser an der Florastraße werden von Reiner Leendertz nach und nach saniert. Eine im Erdgeschoss angesiedelte Gastronomie soll das Quartier beleben, weitere Dienstleistungsunternehmen im historischen Gebäude sollen ebenfalls das städtische Leben bereichern. Die beiden nördlich an die Feuerwache angrenzenden Mehrparteienhäuser sollen wieder Familien beherbergen. Nur der vierstöckige Übungsturm harrt noch seiner neuen Bestimmung.
Ratsfrau Heidi Matthias ist hoffnungsvoll, dass sie eine Besichtigung der Stadtteil prägenden Feuerwache nach der denkmalgerechten Sanierung im nächsten Jahr als grünen Stadtspaziergang anbieten kann. „Das wird sich gewiss lohnen“, ist sie sicher.