PRESSEMITTEILUNG

PM 020/24: Mähfrei für Biodiversität

Angesichts der voranschreitenden Biodiversitätskrise, die sich unter anderem bereits durch das Artensterben und den Wegfall von Naturräumen zeigt, sind verschiedene Handlungsansätze gefordert. Das kürzlich von der Stadt Krefeld eingebrachte und vom Rat beschlossene Leitbild des Biodiversitätskonzepts wurde von den Fraktionen von SPD und B90/Die Grünen unterstützt und als wichtiges Zeichen für den Schutz von Lebensräumen gewertet. Das Leitbild sieht bereits eine Vielzahl verschiedener Handlungsfelder für Maßnahmen vor.

Passend dazu möchten Grüne und SPD den Frühling nutzen, um in diesem Zusammenhang auf die Initiative “Mähfreier Mai” bzw. “No Mow May” hinzuweisen. Die Idee hierbei ist es, im Mai auf das Mähen möglichst vieler Grünflächen zu verzichten, um so die Artenvielfalt im Stadtgebiet zu fördern.

Julia Müller, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion B90/Die Grünen, führt dazu an: „Viele Grünflächen sind aufgrund von Bebauung, Rodung oder durch den Einsatz von Insektiziden für heimische Insekten als Lebensräume weggefallen. In städtischen Gebieten sind Grünflächen, Gärten oder Straßenbegleitgrün daher besonders notwendig, um einen alternativen Lebensraum zu bieten. Das Mähen dieser Flächen wird besonders zu Beginn des Frühlings zur Nahrungs- und Lebensraumkrise für viele Insekten: erste Wildkräuter, Gräser und Blumen bieten den Bienen, Fliegen, Schmetterlingen und Vögeln Schutz und Nahrung.”

Sabine Fochler, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, ergänzt: „Eine Unterbrechung des Mähens hätte daher vielfältige positive Folgen für die Insektenpopulation und die Pflanzenvielfalt. Die Aktion ‚Mähfreier Mai‘, die von einer britischen Naturschutzorganisation initiiert wurde, ruft zu einer solchen Unterbrechung für den ganzen Monat auf. Dadurch wird Insekten Zeit zur Erholung und zum Populationsaufbau gegeben, der in dieser Jahreszeit verstärkt stattfindet. Positive Effekte dieser Aktion konnten in einer Studie bestätigt werden. Aus diesen Gründen rufen wir alle Gartenbesitzer dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen. Zusätzlich wurde der Kommunalbetrieb Krefeld – der für die städtischen Grünflächen zuständig ist – gebeten, Möglichkeiten zur Teilnahme ab dem kommenden Jahr zu prüfen.“

SPD und Grüne möchten daher die Stadtgesellschaft dazu motivieren, für den Erhalt unserer Pflanzen- und Artenvielfalt abzuwägen, ob das Mähen von Flächen in größeren Zeitabständen möglich ist und damit der Natur längere Perioden zur Erholung und Blütezeit zu ermöglichen. Neben dem Naturschutz tragen gut erhaltene und blühende Grünflächen zusätzlich zur Luft- und Aufenthaltsqualität in unserer Stadt bei. Am Elfrather See würden solche Flächen beispielsweise die großen, bisher intensiv gemähten Wiesen optisch strukturieren und dadurch für die dortigen Gänse weniger attraktiv machen, dies ergäbe eine “Win-Win-Situation”, einerseits für die Interessen der Besuchenden, aber auch für die Artenvielfalt.