Verwaltungsvorgänge sind oftmals komplex, für Außenstehende unverständlich und kompliziert.
Sie sind deshalb für viele Gruppen in unserer Gesellschaft nur eingeschränkt zugänglich, ihre Nutzung mit erheblichen Barrieren verbunden.
Gänge zu Verwaltungen können darüber hinaus gerade bei den Schwächeren in unserer Gesellschaft, bei Seniorinnen, Menschen mit Beeinträchtigungen oder Menschen, die kulturell oder sprachlich wenig integriert sind, Ängste bis hin zu sozialen Phobien auslösen. Die Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen, die Furcht einen Fehler zu machen oder die Erwartungen anderer nicht zu erfüllen und auf Ablehnung zu stoßen, sind für viele Menschen real. Hinzu kommt, dass diese Verwaltungsvorgänge oft ganz vitale Lebensinteressen dieser Menschen betreffen. Hier sind auf Seite der Verwaltung nicht nur Formulare in einfacher und/oder Leichter Sprache notwendig, sondern auch Fingerspitzengefühl und Empathie der städtischen Mitarbeiterinnen gefragt.
In diesem Zusammenhang bitten wir die Verwaltung, folgende Fragen zu beantworten:
- Hat die Verwaltung konkrete Erkenntnisse dazu, wie zugänglich und verständlich ihre Verwaltungsleistungen für Menschen mit Beeinträchtigungen sind?
- Wie werden städtische Mitarbeiter*innen im Kundenkontakt geschult, um Barrieren für Menschen mit Beeinträchtigungen zu vermeiden?
- Gibt es Pläne oder hält die Stadtverwaltung es für möglich, zur Förderung der Barrierefreiheit,
z.B. in besonders sensiblen Bereichen, für Mitarbeiter*innen Zertifizierungen nach Artikel 8 der
UN-Behindertenrechtskonvention einzuführen, wie sie von verschiedenen Organisationen angeboten werden?