Bei einem erneuten Treffen haben die Krefelder und Meerbuscher Grünen ihre Positionen zur Südanbindung des Krefelder Hafens sowie zum geplanten Interkommunalen Gewerbegebiet entlang der A44 zwischen Fischeln und Osterath ausgetauscht.
„Völlig unstrittig war, dass die Südanbindung mit Querung des Naturschutzgebiets Latumer Bruch nicht die Lösung für die Erschließung des Hafens sein darf“, so die Fraktionsvorsitzende der Krefelder Grünen, Heidi Matthias. Stattdessen müsse die baldige Umsetzung der Nordanbindung mit Volldampf erfolgen und größeres Augenmerk auf den Schienen- und Schiffsverkehr gelegt werden.
„Ganz und gar inakzeptabel ist in diesem Zusammenhang, dass die Krefelder Seite ihre Planungen in keiner Weise mit der Meerbuscher Politik kommuniziert hat“, kritisieren die Meerbuscher Grünen. „Natürlich gehen wir davon aus, dass Krefelder Verkehrsprobleme vorrangig auf Krefelder Gebiet gelöst werden müssen.“
Diese Forderung wiederum erheben die Krefelder Grünen in Zusammenhang mit dem geplanten Interkommunalen Gewerbegebiet an der A44. „Dieses nur auf LKW-Verkehr und neue Straßen setzende Konzept ausschließlich über Krefelder Gebiet anbinden zu wollen, funktioniert natürlich auch nicht“, stellt Matthias klar.
Für die Krefelder und Meerbuscher Grünen ist die Planung deutlich überdimensioniert. Die „große“ Lösung versiegele zu viel Fläche, zerstöre den regionalen Grünzug und führe zu einer immensen Verkehrsbelastung. Daneben seien Schleichverkehre durch Meerbusch zu befürchten, nicht nur wenn die Autobahnen überlastet sind.
Darüber hinaus sei die viel beschworene gute ÖPNV-Anbindung für dieses Gebiet ebenfalls ein schlechter Witz, betont Matthias. Zur nächsten K-Bahn-Haltestelle brauche es zu Fuß zwischen 20 und 45 Minuten, je nachdem, in welchem Teil des Gebiets man sich befinde.
„Insgesamt sprechen wir uns bestenfalls für eine sehr viel kleinere Variante mit Krefelder Beteiligung aus, und sind absolut gegen Logistikansiedlung“, so die Grünen Meerbusch. Allerdings sei zu befürchten, dass die Ausweisung solch immenser Flächen trotz der offiziellen Behauptung, dass keine Logistik auf Meerbuscher Seite angesiedelt werden solle, bei schleppender Vermarktung doch dazu führen könnte, dass es am Ende ganz anders komme.
In der Tat sei der tatsächliche Bedarf an Gewerbeflächen bei weitem nicht so groß wie von Wirtschaftsseite prognostiziert, so Matthias. „Im Übrigen muss viel intensiver auf die Revitalisierung von Brachflächen gesetzt werden.“
Auch wenn es offenbar in Meerbusch wie auch in Krefeld eine von SPD und CDU getragene breite Mehrheit für die große Variante gebe, werden die Grünen auf beiden Seiten diese Planung ablehnen.