Die Krefelder Innenstadt hat viele Facetten: von verspielten Stadtvillen im Jugendstil bis hin zu belebten Plätzen. Doch sie leidet wie andere Innenstädte unter den Folgen der immensen Versiegelung durch Beton und Asphalt. Im Zuge der immer stärkeren Verdichtung mussten viele Frei- und Grünflächen dem Bau von Straßen, Gebäuden und Parkplätzen weichen. Die noch bestehenden Lebensräume für Pflanzen und Tiere in privaten Gärten und Parks reichen nicht aus, den negativen Folgen des Klimawandels entgegen zu wirken. Die Grünen in Krefeld setzen sich seit Jahren für einen klimagerechten Umbau der City ein, indem sie den Rückbau oder Umgestaltung von Straßen, Parkplätzen oder Plätzen zu Grünflächen oder multifunktionalen Flächen mit Bäumen, Sträuchern, Stauden und Blühpflanzen fordern.
Eine von vielen Möglichkeiten wäre es, den Westwall weiter zu entsiegeln. Planungspolitische Sprecherin Heidi Matthias erläutert: „Wir wollen die schon von Transurban Residency im vergangenen Jahr geschaffenen kleinen Grüninseln zwischen Südwall und Lindenstraße erweitern. In einem erneuten Vorstoß möchten wir die Arbeit der jungen Leute fortgesetzt sehen. Mehr Staudenbeete sollen weitere Quadratmeter Asphalt ersetzen.” Auch eine Teilfreilegung des historischen Marmorpflasters des Westwalls als Zwischenschritt zur endgültigen Entsiegelung könne sie sich sehr gut vorstellen.
Solche Aktionen könnten als erste Vorzeichen des Realisierungswettbewerbs der Wälle gesetzt werden, um das angestrebte Ziel – die Begrünung des Viertels – zu skizzieren. „Das Mikroklima in einem kleinen, genau definierten Bereich wie einem Wohnquartier wird stark von den örtlichen Gegebenheiten beeinflusst. Eine erfolgreiche Entsiegelung mit einhergehender Begrünung kann z.B. durch die von den Pflanzen abgegebene Feuchtigkeit die Lufttemperatur absenken und damit insbesondere während sommerlicher Hitzeperioden die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner in der Umgebung deutlich verbessern!“ so Matthias abschließend.