An einem sonnigen Samstag Nachmittag versammelten sich über 80 Interessierte zum vierten Stadtspaziergang, organisiert von der Grünen Fraktion Krefeld. Heidi Matthias und Markus Kossack. Die Teilnehmer*innen wurden über das Gelände der ehemaligen englischen Kaserne Bradbury Barracks an der Kempener Allee geführt, das zu einem neuen grünen Stadtquartier namens Quartier Anglicus umgestaltet werden soll.
Die Tour begann am Eingangstor der Kaserne, wo die Teilnehmer*innen von Heidi Matthias herzlich begrüßt wurden. „Hier ist es paradiesisch schön, und es wird ein paradiesisches Wohnen werden“, verkündete sie zu Beginn. Ina Biermann-Tannenberger von RAUCHFUSS ET SOCII, der verantwortlichen Entwicklungsgesellschaft, führte eine der drei Gruppen über das Gelände und erläuterte das umfangreiche Konzept.
Die Besucher*innen waren beeindruckt von der Vision, die hinter dem Quartier Anglicus steht. Geplant sind 725 Wohneinheiten, darunter Eigentumswohnungen, klassische Mietwohnungen und bis zu 40 Prozent geförderter Wohnraum. Zudem sind eine sechsgruppige Kindertagesstätte, ein Bürgerzentrum und seniorengerechtes Wohnen vorgesehen.
Bereits am Eingangsbereich wurde deutlich, wie viel Wert auf den Erhalt des alten Baumbestandes gelegt wird. „Unser Motto lautet Wohnen im Park“, betonte Biermann-Tannenberger. Das Empfangsgebäude mit Säulenvorbau, das einst Zellen beherbergte, wird zukünftig Kindertagespflege und Co-Working Spaces bieten. Besonders hervorzuheben ist, dass das Gebäude eine Erweiterung erfahren soll, die „L-förmig um den alten Baum herumgeführt wird“, um den Baumbestand zu erhalten.
Kritisch diskutiert wurde die geplante Fällung der Walnussbaumallee vor dem ehemaligen Exerzierplatz, der zum Quartierplatz umgestaltet werden soll. Laut Stadtverwaltung stünden die Bäume zu eng beieinander. Ebenfalls auf Unverständnis stieß die geplante Entfernung der historischen Kopfsteinpflasterwege, da deren Pflege zu aufwendig wäre.
Ein Highlight des Rundgangs war der Besuch der alten Panzerhallen, deren Holzdecken die Blicke der Besucher*innen auf sich zogen. Hier soll eine Haus-in-Haus-Bebauung entstehen, um eine offene und durchlässige Quartiersstruktur zu schaffen. Auch die geplanten zwei Kreisverkehre an der Kempener Allee und die Integration eines Radwegs sowie fußläufiger Verbindungen zur Mevissen- und Dieselstraße fanden großen Anklang.
Nach der informativen Führung durch die verschiedenen Stationen des Geländes, darunter das zukünftige seniorengerechte Wohngebäude mit prägnantem Uhrenturm und das geplante Gesundheitszentrum im Bereich des ehemaligen Schwimmbades, endete der Spaziergang bei den alten Panzerhallen. Hier konnten die Teilnehmer*innen das Gelände auf sich wirken lassen und die Pläne in Ruhe diskutieren.
Die Rückmeldungen der Teilnehmer*innen waren durchweg positiv, obwohl einige Entscheidungen – wie die Fällung der Walnussbäume und die Entfernung der Kopfsteinpflasterwege – kritisch gesehen wurden. Das Engagement der Verantwortlichen, ein lebenswertes, grünes Quartier zu schaffen, wurde jedoch allseits gelobt.
Heidi Matthias und Markus Kossack verabschiedeten die Teilnehmer*innen mit den Worten: „Wir hoffen, dass dieser Stadtspaziergang einen Einblick in die spannenden Pläne für das Quartier Anglicus gegeben hat und dass viele von Ihnen die Entwicklung weiterverfolgen werden.“
Dieser vierte Stadtspaziergang hat einmal mehr gezeigt, dass Krefeld sich im Wandel befindet und das Potenzial hat, sich zu einer noch lebenswerteren Stadt zu entwickeln – auch dank der engagierten Bürger*innen und mutigen Stadtplaner*innen, die solche Projekte vorantreiben.