Schon seit Jahrzehnten stellt der Durchgangsverkehr eine große Belastung für alle Menschen dar, die am Bockumer Platz wohnen, sich dort aufhalten oder einkaufen wollen. Während dieser Zeit ist die Bedeutung des Platzes als Stadtteilzentrum stetig gewachsen, und sie wird durch die geplante Bebauung südlich der Emil-Schäfer-Straße weiter steigen. Dies hat die Fraktion B90/Die Grünen dazu veranlasst, eine erneute Betrachtung der verkehrlichen Situation des Bockumer Platzes durch die Verkehrsverwaltung zu erbitten. Das Ziel ist die Entlastung des Stadtteilzentrums vom Durchgangsverkehr – dieser Antrag wurde zuletzt im Planungsausschuss beschlossen.
Die Belastung des Bockumer Platzes ist kein neues Thema für die Krefelder Planungspolitiker*innen. Heidi Matthias, planungspolitische Sprecherin der Grünen, dazu: „Als Lösung des Problems wurde oft die Verlängerung der Bremer Straße bis zur Berliner Straße ins Spiel gebracht. Das von der Stadt in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten kommt jedoch zum Ergebnis, dass der kostspielige Ausbau der Bremer Straße nicht zur erhofften Entlastung des Bockumer Zentrums führen würde. Wir brauchen nun alternative Lösungen, die insbesondere auch das Mobilitätskonzept der Stadt im Blick behalten und zu einer nachhaltigen verkehrlichen Entlastung führen.”
Die Verwaltung wird darum gebeten ein Konzept zu entwickeln, welches den Verkehr im Bockumer Zentrum reduzieren kann und vor allem den Verkehrsfluss der auf das Bockumer Zentrum zulaufenden Straßen mit betrachtet. Darüber hinaus soll die Möglichkeit nennenswerter Effekte durch die Einrichtung von Tempo 30-Zonen, Einbahnstraßen, der Einrichtung von Abbiegeverboten, der Neuaufteilung des Verkehrsraums oder ähnliches mitbedacht werden. Diesem Vorschlag konnte sich die Mehrheit des Planungsausschusses im Juni anschließen.
Julia Müller, Sprecherin der Grünen im Bezirk Ost, und Stephan Krantz, Bezirksvorsteher des Bezirks, ergänzen: „Nachdem wir uns mit diesem Gutachten von der Verlängerung der Berliner Straße als Allheilmittel für das Bockumer Zentrum verabschiedet haben, soll die Verwaltung verschiedene Optionen zur Entscheidung durch die Politik erarbeiten und uns dabei Aufwand und Nutzen als Basis für eine Entscheidung darstellen. Dann haben wir endlich eine Chance, die Aufenthaltsqualität am Bockumer Platz zu verbessern und den lokalen Einzelhandel zu stärken.”