Als „gigantische Flächenversiegelung“ bezeichnen die Grünen das jetzt von der Verwaltung vorgestellte Konzept für die geplante Neubebauung in Fischeln Südwest.
„Die Euphorie des Planungsdezernenten kann ich persönlich jedenfalls nicht teilen“, so die Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias. Der Verlust von über 32 Hektar Ackerboden sei aus grüner Sicht vielmehr Grund für fundamentale Kritik. Dies gelte umso mehr als der seitens des Dezernenten prognostizierte Neubaubedarf im gesamten Stadtgebiet in Höhe von 6.000 Wohneinheiten nach Auskunft der NRW-Bank um einen Faktor bis zu 15 zu hoch angesetzt sei.
„Unabhängig davon fordern wir schon von jeher, dass vor einem weiteren Flächenverbrauch auf der grünen Wiese erst einmal die Kapazitäten innerhalb der Stadt voll genutzt werden“, so Matthias weiter. Nach wie vor aber werde die Nutzung innerstädtischer Brachflächen wie z.B. des Firmengeländes von Kleinewefers zwischen Oranierring und Neuer Weg von den großen Fraktionen blockiert.
„Natürlich werden wir weiterhin alles daran setzen, dieses Bauprojekt inklusive der Umgehungsstraße zu stoppen“, kündigt die umweltpolitische Sprecherin und Bezirksverordnete in Fischeln, Anja Cäsar, an. Sollte dies scheitern, sei eine kritische und konstruktive Begleitung vonnöten, die auf den Bau klassischer Einfamilienhäuser mit großem Flächenverbrauch verzichte und stattdessen auf alternative Wohnformen in Geschossbauweise und die Einhaltung ökologischer Standards setze. Darunter falle nicht nur die Nutzung regenerativer Energien und höchster EnEV-Standards, sondern auch eine festgeschriebene Dachbegrünung, Bürgergärten, die Schaffung autofreier Zonen durch Einrichtung zentraler Parkmöglichkeiten und anderes mehr.
„Auf diese Weise wäre dem klugen Gedanken entsprochen, Fischeln Südwest zum Modellprojekt für zeitgenössische, kreative Baukultur zu machen, was ich als Planungspolitikerin ausdrücklich begrüße“, so Matthias.
Überdies dürfe an einem Tag, an dem unter TOP 66 eine Resolution mit dem Titel „2030 – Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ auf der Tagesordnung der Ratssitzung stehe, durchaus daran erinnert werden, was dies bedeute: Wenn die Stadt Krefeld künftig all ihre Möglichkeiten nutzen wolle, sich für nachhaltige Entwicklung konkret zu engagieren und eigene Maßnahmen nach innen und außen sichtbarer zu machen, könne sie in Fischeln Südwest gleich damit anfangen.