Für die Fortführung ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit im Klima- und Naturschutz schaffen die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen auch im neuen Haushalt die notwendigen Voraussetzungen
Ein wichtiger Punkt wird hier die Entsiegelung sein. „Auch in Krefeld wird durch Bauvorhaben immer mehr Fläche versiegelt, ein abnehmender Trend ist über die letzten Jahre nicht erkennbar geworden“, so Björna Althoff, Sprecherin der Grünen für Kilmaschutz. Durch Hitzeinseln in der Stadt, Versickerungsmangel für Starkregenereignisse, und überschrittene planetare Grenzen in Landnutzung und Biodiversität sei im Rahmen der Klimafolgenanpassung allerdings das genau das notwendig. Um dies sinnvoll anzugehen, bedürfe es vorab einer Planung, welche Flächen an welchen Standorten wann entsiegelt werden sollten und welche Folgenutzung sie haben werden.
Um Flächennutzung der Stadt geht es ebenfalls in dem gemeinsamen Antrag für eine Stelle, die die Interessen von Landwirtschaft, Umweltschutz und Verwaltung besser aufeinander abstimmt. „Die Landwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle, sowohl bezogen auf die anzustrebende Regionalität der Lebensmittelversorgung, als auch bezogen auf die Anstrengungen im Bereich des Natur- und Artenschutzes, die vor uns liegen“, so Axel Heimendahl, Sprecher der Grünen für Naturschutz. „Eine gute Verzahnung zwischen den relevanten Akteuren ist Voraussetzung dafür, dass ambitionierte Ziele auch umgesetzt werden können. Mit der geplanten Stelle soll eine Ansprechperson für landwirtschaftliche Belange in der Verwaltung bereitgestellt werden, insbesondere bezogen auf Maßnahmen wie den Vertragsnaturschutz.“
Um die Anstrengungen im Bereich des Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung zu unterstützen, müssen zahlreiche Aufgaben, Unternehmen und Akteure vernetzt und in der Umsetzung unterstützt werden, wofür eine zentralestädtische Geschäftsstelle ‚Transformation‘ geschaffen werden soll. „Hiermit wollen wir den bisherigen konstruktiven Austausch der Stadt mit IHK, Handwerkskammer, Umwelt- und Energiezentrum sowie der Hochschule Niederrhein fördern“, erläutert RatsfrauBjörna Althoff. „Die Akteure bekommen so Unterstützung, gemeinsam Maßnahmen zu initiieren, um Klimaneutralität und Transformation in die breite Öffentlichkeit zu tragen.“
Eine solche Maßnahme können die geplanten öffentlichen Trinkwasserspender sein, die bereits beschlossen wurde. Björna Althoff: „Öffentliche Trinkwasserspender haben eine Vielzahl an Vorteilen für die Bevölkerung und Umwelt: Sie unterstützen eine gesunde Trinkmenge im Alltag, besonders während starker Hitzeperioden; sie reduzieren Einwegplastik und Ausgaben für Unterwegs-Getränke. Nach dem grundlegenden Beschluss sorgen wir jetzt für ausreichende Mittel zur Errichtung der Spender.“
Auch in Kleingartenanlagen wird Klima- und Umweltschutz auf direktem Wege erfahrbar. „Sie erfüllen wichtige soziale Funktionen, sind wesentlicher Teil der Krefelder Grünanlagen, leisten Beiträge für ein gesundes Stadtklima und zur Biodiversität, können zur Bildung in den Bereichen Ernährung und Umwelt beitragen und vieles mehr“, unterstreicht Sabine Fochler, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, deren Bedeutung. Diesen Wert wollen die beiden Fraktionen stärken und die Anlagen im Zusammenspiel aller Beteiligten im Sinne der Nachhaltigkeit weiterentwickeln. „Hierzu planen wir 250.000 € zur Verfügung zu stellen, um sowohl die Kleingartenvereine bei ihren Anstrengungen zu unterstützen, als auch die Stadt in die Lage zu bringen, notwendige Investitionen in die Infrastruktur, z.B. Sanierung von Wegen, Plätzen, Spielflächen sowie vielfältige Bepflanzungen, vornehmen zu können.“ Die Mittel sollen nach Vorstellung von SPD und Grünen vorrangig in den Anlagen eingesetzt werden, die die Grundgedanken des Kleingartenwesens konsequent und vorbildhaft umsetzen und die dies der Stadt zusammen mit Investitionsvorschlägen nachvollziehbar darstellen.
Ein vergleichbares Ziel verfolgen die Fraktionen mit der finanziellen und personellen Aufstockung im Bereich Grünordnung. „Wir werden die systematische und flächendeckende Umsetzung des städtischen Grünordnungskonzeptes durch eine Erhöhung der bislang vorgesehenen Mittel sowie die Schaffung einer zusätzlichen Stelle sicherstellen“, so Ratsfrau Sabine Fochler. „Der Handlungsbedarf ist groß. Zugleich schaffen wir so die Möglichkeiten, das Konzept im Hinblick auf Vollständigkeit, Aktualität und künftige Erfordernisse zu überprüfen, strategisch weiterzuentwickeln und zu ergänzen.“
Bei der Frage der Renaturierung der Niepkuhlen bleiben SPD und Grüne ebenfalls am Ball. Der bis zur Fertigstellung und Umsetzung des hierzu beauftragten Konzeptes notwendige Übergangszeitraum soll so kurz wie möglich gehalten werden. „Wir versetzen die Verwaltung finanziell in die Lage mit dauerhaft ausgerichteten Maßnahmen so früh wie möglich zu beginnen. Dies erhöht auch die Möglichkeit, frühzeitig und erfolgreich Drittmittel für die langfristige Sicherung der Niepkuhlen einwerben zu können und sie in ihren vielfältigen Funktionen für den Krefelder Norden und weit darüber hinaus zukunftsfähig zu gestalten“, erklärt die umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
Die geplanten Maßnahmen stehen selbstverständlich noch unter Vorbehalt. „Entschieden wird abschließend im Finanzausschuss und Rat. Jedoch besteht zwischen unseren Fraktionen Einigkeit, dass Klima- und Naturschutz einen von mehreren Schwerpunkten im städtischen Haushalt 2022 bilden werden“, unterstreichen Sabine Fochler und Björna Althoff. „Jeder Euro ist hier gut investiertes Geld in eine ökologisch nachhaltige und klimagerechte Zukunft unserer Stadt.“