Unabhängig von den in der Machbarkeitsstudie des Büros Kolb Ripke darglegten drei Nutzungsvarianten fordern die Grünen die dauerhafte Einbindung des Freischwimmer e.V. in den weiteren Entwicklungsprozess zum Stadtbad Neusser Straße. In einem möglichst noch vor den Sommerferien zu fassenden Grundsatzbeschluss des Rates soll die verbindliche Absicht der Stadt Krefeld zur Zusammenarbeit bestätigt werden. Damit wird dem Verein der Einstieg in den Qualifizierungsprozess mit dem Heimatministerium ermöglicht, dessen Ziel die Erlangung von Fördermitteln ist.
„Uns ist es wichtig, dass diese Absichtserklärung des Rates jetzt so bald wie möglich beschlossen wird,“ so die Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias. „Das durch die Corona-Pandemie ohnehin schon ins Stocken geratene Verfahren soll nicht noch weitere Verzögerungen erfahren und die Freischwimmer müssen endlich Planungssicherheit bekommen.“
Die Aussichten der Freischwimmer, die anvisierten Projektmittel aus dem Topf „Initiative ergreifen“ zur Ertüchtigung des Geländes zu erhalten, sind – wie das Heimatministerium bei einer Präsentation vor Vertreter*innen aller Fraktionen am 5. Juni im Seidenweberhaus bestätigte – offensichtlich sehr gut. Die Referentin des Ministeriums war äußerst angetan vom Konzept, aber auch von der bemerkenswert kreativen, klugen und realistischen Herangehensweise der Freischwimmer.
Bei dem Gelände, auf dem die Freischwimmer agieren wollen und auch schon seit einem Jahr arbeiten, handelt es sich im Übrigen in der Hauptsache um das Außengelände mit den beiden Schwimmbecken sowie den nicht denkmalgeschützten Anbau, in dem die Umkleidekabinen und die Aufbewahrung der Kleidung untergebracht waren.
„Wir begrüßen sehr die Bestrebungen des Vereins, dieses Außengelände nicht zu versiegeln bzw. durch eine Tiefgarage zu zerstören, sondern stattdessen zu einem Naherholungsraum herrichten zu wollen“, so Matthias weiter.
Als besonders wichtig bezeichnet OB-Kandidat Thorsten Hansen deshalb den Ausschluss privatwirtschaftlicher Interessen in diesem Außenbereich, damit die grüne Lunge erhalten und für die Menschen frei zugänglich bleibe. „Die bestehenden Pläne für diesen Freibadpark wie Gemüsegarten, Begrünung der Gebäudefassade, Aquapooining und weiterer multifunktionaler Nutzung begeistern uns sehr“, so Hansen weiter. „Wir sind gespannt, welche Ideen dieser erfindungsreiche Verein darüber hinaus noch entwickeln wird.“
Die Entscheidung, welche Varianten oder welche Kombination aus den Varianten 1 bis 3 schließlich tatsächlich für die Nachnutzung des eigentlichen Stadtbades mit Damen- und Herrenbad, Wannen- und Duschbädern, Dampfbad etc. zum Tragen kommen, stehen auf einem ganz anderen Blatt und sollten unabhängig von den Aktivitäten der Freischwimmer zu einem anderen Zeitpunkt entschieden werden, bekräftigen die Grünen.