Zu einer Foto-Aktion zum Thema Dachbegrünung rufen die Krefelder Grünen auf und setzen damit ihre „Gründach-Kampagne“ fort, mit der sie die durchweg positiven Eigenschaften begrünter Dächer stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung heben wollen.
Der Aufruf richtet sich an alle „Gründach-Besitzer“, ihre begrünten Dächer zu fotografieren und einzusenden. Jetzt, in einer Zeit, da die meisten Vegetationsflächen in voller Blüte stehen, sei sicherlich mit anschaulichen und eindrucksvollen Fotos zu rechnen.
„Unser Ziel ist es, eine ansehnliche Foto-Dokumentation zu erstellen, die gegebenenfalls Eingang in ein späteres Gründachkataster der Stadt Krefeld finden könnte“, erklärt Matthias.
Einsendungen mit Angaben zu Lage, Größe und Art der Begrünung werden erbeten unter dem Stichwort „Gründach“ an folgende Adresse: gruene-fraktion@krefeld.de.
Die Bilder mit den entsprechenden Angaben werden auf der Website der Grünen in der Rubrik „Die Grüne Stadt“ veröffentlicht (http://gruene-fraktion-krefeld.de/service/die-gruene-stadt/).
Gleichzeitig werden die eingegangenen Fotos an die Krefelder Presse zu Veröffentlichung weitergeleitet, um die Krefelder zur Nachahmung im Sinne der Umwelt anzuregen.
„Leider ist Krefeld in Bezug auf Gründächer bisher ein relativ weißer Fleck“, bedauert Matthias. Düsseldorf zum Beispiel sei da schon viel weiter, weil die Stadt die Anlage von Gründächern zu 50% finanziell fördere. Mit Stand vom August 2015 seien dort 2.706 Haus- und Garagendächer auf einer Gesamtfläche von 871.000 qm begrünt; dies entspreche 3,1% aller Dachflächen in Düsseldorf. „Zählen wir noch die ca. 1.100 bepflanzten Tiefgaragen hinzu, so kommt man für ganz Düsseldorf auf 1.665.000 m2 begrünter Dach- und Tiefgaragenflächen, was einer Fläche von 227 Fußballfeldern entspricht“, weiß Matthias.
Um genau dorthin und noch weiter zu kommen, wollen die Grünen Haus-, Hallen- und nicht zuletzt Garagenbesitzer für diese ökologische Maßnahme sensibilisieren, in der Hoffnung, dass die Krefelder Dachlandschaft in den nächsten Jahren ergrünt und erblüht.
„Deshalb haben wir auch bei den diesjährigen Grünen Stadtspaziergängen dieses Thema zum Schwerpunkt gemacht und ihm zwei Veranstaltungen mit Fachvorträgen und Experten vor Ort gewidmet“, erläutert Matthias. Sie ist überzeugt davon, dass viele Krefelder schon längst ihre Dächer begrünt hätten, wenn sie nur Kenntnis über die effektiven Auswirkungen gehabt hätten, als da u.a. wären:
- ökologischer Ausgleich für Flächenversiegelung,
- Feinstaub- und CO2-Bindung,
- Verbesserung des Mikroklimas,
- zusätzlicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere
- enorme Feuchtigkeitsspeicherung,
- maximaler Schutz der Dachhaut vor Umwelteinwirkungen– vor allem vor Temperaturschwankungen – somit
- doppelte Lebensdauer des Dachs,
- Hitze- und Kältedämmung der Innenräume,
- 50%ige Gebührenreduzierung für Oberflächenabwasser.
„All jene, die bereits ein Gründach besitzen, sind sich nicht zuletzt der ökologischen Bedeutung bewusst“, glaubt Matthias: Jede Bepflanzung auf und an Gebäuden trage dazu bei, die durch die Errichtung des Gebäudes entstandene Versiegelung des Bodens zumindest zum Teil zu kompensieren und der Umwelt mit seinen für uns lebenswichtigen Insekten ein Stück Natur zurückzugeben.
Dies gelte umso mehr, als auch die Feinstaub- und CO2-Belastung, lange Hitzeperioden und Starkregenereignisse immer mehr zunähmen. „Angesichts dessen kommt der Begrünung von Dächern, Fassaden und Innenhöfen insbesondere in den Städten eine immer größere Bedeutung zu“, so Matthias.