Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales möge beschließen:
Parallel zum Bau des neuen Gründerzentrums in der Luisenstraße setzt die Stadt Krefeld einen 10-Punkte-Maßnahmenplan um, der die Gründungskultur in der Stadt zusätzlich zu den in den vergangenen Jahren bereits ergriffenen Maßnahmen weiter stärkt. Ziel ist es, das Potenzial dieser Investition voll auszuschöpfen und eine lebendige Gründerszene in Krefeld noch stärker zu fördern. Die Verwaltung bearbeitet unter der Leitung von Krefeld Business die folgenden zehn Themen:
- Analyse und Implementierung von Best Practices für Gründungsförderung: Die Verwaltung wird beauftragt, selektiv erfolgreiche Gründungskonzepte aus anderen Kommunen zu analysieren und geeignete Maßnahmen zur Anwendung auf Krefeld zu entwickeln, um die Unterstützung von Gründerinnen und Gründern zu stärken. Es gibt dazu inzwischen gute Beispiele von Kommunen ähnlicher Größenordnung und Struktur.
- Entwicklung eines Vermarktungs- und Nutzungskonzepts für das Gründerzentrum: Parallel zur baulichen Fertigstellung des Gründerzentrums wird zügig ein Konzept für die Vermarktung und Nutzung erstellt, um einen schnellen Erfolg des Gründerzentrums sicherzustellen.
- Abbau bürokratischer Hürden und Einrichtung von Gründungslotsen: Gründerinnen und Gründer tun sich schwer, bürokratische Hürden und komplexe Verwaltungsvorgänge gut zu navigieren. Gründungslotsen sollen als zentrale Ansprechpersonen für Gründerinnen und Gründer eingesetzt werden, um Verwaltungsleistungen zu bündeln und bürokratische Hürden zu minimieren. Sie werden eng mit Gründerinnen und Gründern und Verwaltung zusammenarbeiten, um Verbesserungen kontinuierlich umzusetzen.
- Förderung von Vielfalt und Chancengleichheit in der Gründungsszene: Die Verwaltung wird spezifische Gründungshürden für Frauen und migrantische Gründer*innen identifizieren und gezielte Unterstützungsangebote entwickeln, um eine diversere Gründungsszene zu fördern.
- Intensive Verzahnung mit der Hochschule Niederrhein: Die Hochschule Niederrhein wird als strategischer Partner stärker eingebunden, um Gründungsaktivitäten in Krefeld zu verankern und Studierende wie Absolvent*innen zur Gründung zu motivieren.
- Beratungsangebot für gemeinwohlorientierte Startups: Laut aktuellem Startupmonitor des Startupverbandes fühlen sich über 45% aller Gründungen einer Gemeinwohlorientierung verpflichtet. Deshalb soll Krefeld Business auf Basis der Erfahrung aus der aktuellen eigenen Gemeinwohl-Zertifizierung Beratungsangebote einrichten, um Gründungen mit gemeinwohlorientierter Ausrichtung zu unterstützen.
- Fördermittelberatung und Fachkräfteakquisition: Die Verwaltung wird ihre Expertise in der Einwerbung von Fördermitteln nutzen, um Gründer*innen umfassende Beratungsangebote zu bieten und die Fachkräfteakquisition für Startups in Krefeld zu unterstützen.
- Entwicklung clusterspezifischer Initiativen und Kooperationen: In enger Abstimmung mit der Hochschule Niederrhein und lokalen Partnern werden clusterspezifische Förderangebote geprüft, um den Wirtschaftsstandort gezielt zu stärken.
- Einrichtung eines Mentoren- und Patenprogramms: Die Stadt Krefeld baut einen Pool an Gründungspaten auf, die Gründer*innen aktiv unterstützen, vernetzen und ihnen Zugang zu unternehmerischem Know-how sowie Kapitalgebern verschaffen.
10. Regelmäßige Berichterstattung und Zielüberprüfung im Ausschuss: Die Verwaltung wird dem Ausschuss für Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales regelmäßig über die Fortschritte und Maßnahmen zur Gründungsförderung berichten und jährliche Zielüberprüfungen vornehmen, um die Wirksamkeit des 10-Punkte-Plans sicherzustellen.
Begründung:
Krefeld muss als Wirtschaftsstandort neue Wege gehen, um Gründungen zu fördern, die Innovationskraft der Stadt zu stärken und nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen. Das Gründerzentrum, das 2025 eröffnet werden soll, bietet eine einmalige Gelegenheit, Krefeld als lebendige Gründungsstadt zu etablieren. Dieser 10-Punkte-Plan verbindet Best Practices, gezielte Maßnahmen und die Einbindung wichtiger Partner, um Krefeld für Gründerinnen und Gründer nachhaltig attraktiv zu machen.