Als rückwärtsgewandt bezeichnen die Grünen die im gestrigen Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität von SPD, CDU und FDP beschlossenen Planungen für die Neugestaltung der Kölner Straße zwischen Fütingsweg und Ritterstraße.
„Es ist völlig unbestritten, dass sich an dieser Stelle etwas tun muss“, so Ratsherr Daniel John. Jetzt unter angeblichem Zeitdruck im „Hauruckverfahren“ Pläne zu beschließen, die mit einem vierspurigen Ausbau und viel zu schmalen Radwegen der aus den 60er Jahren stammenden und längst überwunden geglaubten Maxime einer autogerechten Stadt entsprächen, sei allerdings eine vertane Chance.
Stattdessen hatten die Grünen mit der sogenannten Aufweitung der Kölner Straße ursprünglich Ziele verbunden, die nun geradezu konterkariert werden.
„Wir wollten diesen wichtigen Bereich im Südbezirk durch eine ansprechende Gestaltung mit Straßenbegrünung aufwerten und seiner Entwicklung als Nahversorgungszentrum und Wohnquartier einen Impuls geben“, erläutert die Bezirksverordnete Ana Sanz. Gleichzeitig hätte die latente Gefährdung des Radverkehrs durch eine eigene Spur beseitigt werden können.
„Wir hätten uns gewünscht, dass die Bauverwaltung eine entsprechende zeitgemäße Alternativplanung erstellen würde“, so Sanz. Während zum Beispiel in Köln derartige Gegebenheiten sukzessive zurückgebaut würden, werde auf der Kölner Straße neu gebaut, ohne positive Auswirkungen zu erzielen, moniert John. Dies sei weder zeitgemäß noch zukunftsgerichtet.
„Eine moderne Stadt sollte mit ihrer Infrastruktur schon heute dazu einladen, auch ohne eigenes Auto mobil zu sein“, so der Grüne weiter. In Krefeld werde mit einer von Beginn an anachronistischen Planung das genaue Gegenteil signalisiert. „Damit tut sich Krefeld auch im Wettbewerb der Städte keinen Gefallen“, stellt John fest.
Doch mit all dem nicht genug, sei auch der Verfahrensablauf in dieser Angelegenheit höchst ärgerlich.
„Dass die betroffene Bezirksvertretung ein mehr als 10 Millionen Euro teures und die Entwicklung des Quartiers sehr stark beeinflussendes Projekt erst einen Monat nach vollzogenem Beschluss im Bauausschuss beraten darf, ist schon ein starkes Stück“, kritisiert Sanz. Demokratie vor Ort sehe sicherlich anders aus.