Als Abschied von der Sachebene bezeichnen die Grünen die jüngsten Einlassungen des CDU-Ratsherren Jürgen Wettingfeld zur Frage der Verkehrsführung rund um das Kaiser-Wilhelm-Museum. „Nach dem fragwürdigen formalen Einspruch gegen den Beschluss des Bauausschusses ist es schon eine Anmaßung, die eigene parteipolitische Haltung als einzig gültigen Bürgerwillen darzustellen“, kritisierte der stellvertretende Vorsitzende der Grünen, Ratsherr Daniel John.
Die Frage nach Autos auf dem Joseph-Beuys-Platz sei sowohl in der Politik wie in der Bürgerschaft umstritten. Es gelte, beide Haltungen zu respektieren und die jeweiligen Argumente abzuwägen.
„Wir Grünen haben dabei einen klaren Kurs“, so John: „Das Krefeld von morgen zeichnet sich durch mehr Aufenthaltsqualität, mehr Grün und eine bessere ÖPNV, Rad- und Fußgängerinfrastruktur aus. Wer nun auf dem neuen Museumsplatz, einem künftigen Highlight ganz Krefelds, dem Auto den roten Teppich ausrollen will, vertut eine große Chance der Stadtentwicklung“, stellt der Grüne fest. Dies gelte umso mehr als die mit einem echten Platz verbundene Verkehrsverlagerung in Qualität und Quantität nachweislich überschaubar sei.
„Das Primat des Autos ist vielerorts längst aufgebrochen, unsere Städte verändern sich rasant“, weiß John. Diesem für die Lebensqualität in der Stadt höchst positiven Trend gelte es auch in Krefeld zu folgen. Ein stures Festhalten an den gescheiterten Rezepten der autogerechten Stadt des letzten Jahrhunderts schädige dagegen sowohl den Wohn- als auch den Einzelhandelsstandort.
„Sicher nicht minder wichtig als die Verkehrsführung am KWM ist aber die Frage des Umgangs miteinander“, mahnt der Grüne. Gerade angesichts des wachsenden Populismus sei es nicht akzeptabel, Andersdenkenden zu unterstellen, das Interesse der Bürgerinnen und Bürger aus dem Auge verloren zu haben.