Einen erneuten Vorstoß unternehmen die Grünen, dass künftig zumindest auf öffentlichen Grünflächen und in sonstigen Anlagen und Parks keine Laubbläser mehr zum Einsatz kommen.
„Zwar haben wir den Verzicht auf Laubbläser schon des öfteren vergeblich beantragt, doch hat sich inzwischen die allgemeine Stimmung in Sachen Artenschutz und Insektensterben vielleicht schon so weit verändert, dass wir dieses Mal Erfolg haben“, hofft die umweltpolitische Sprecherin der Grünen, Anja Cäsar.
Denn in der Tät böte herumliegendes Laub willkommenen Unterschlupf und Nahrung für am Boden lebende Tiere wie Würmer, Insekten, Spinnen, Kleinsäuger und andere Kleinstlebewesen. „Insbesondere letztere überleben einen Laubbläsereinsatz mit einem Luftstrom von bis zu 220 Stundenkilometer in der Regel nicht“, so Cäsar. Das so entstehende Fehlen der betroffenen Arten wiederum habe bedrohliche Folgen zum Beispiel für nahrungssuchende Vögel.
Hinzu komme die außerordentliche Lämbelästigung. „Laubbläser mit Verbrennungsmotor erzeugen in drei Meter Entfernung einen Schalldruckpegel von rund 91 Dezibel (dB(A))“, weiß die Grüne. Das entspreche in etwa einem Presslufthammer und gelte – nach Meinung von Experten – als schädigend für das menschliche Ohr.
Doch damit nicht genug: „Die Nutzung von Laubbläsern bei trockenem Wetter sorgt für eine nicht unerhebliche Belastung durch Feinstaub und größere aufgewirbelte Partikel, von zerstäubtem Hundekot bis Schimmelpilzsporen, was eine Belastung vor allem für Allergiker darstellt“ fährt Cäsar fort.
„Wenn wir vor diesem Bündel an Gegenargumenten davon ausgehen, dass die Entfernung von Laub – von der Verkehrssicherheit abgesehen – oftmals nur einem überhöhten Sauberkeitsideal geschuldet ist und deshalb selbst da erfolgt, wo kein durchgehender Laubteppich einen darunter vorhandenen Rasens schädigen könnte, sollte sich eine Stadt, die sich der Artenvielfalt verschrieben hat, für den Verzicht auf Laubbläser entscheiden können“, so Cäsar abschließend.