055/18 | Wohungsleerstand: Grüne fordern mehr Aktivität der Stadt

Als Wasser auf ihre Mühlen bezeichnen die Grünen die Ergebnisse des jüngsten Wohnungsmarkt-Reports NRW der Immobiliengesellschaft LEG, in dem für Ende 2016 ein Leerstand von rund 6.000 Wohnungen im Krefelder Stadtgebiet festgestellt wird. „Abermals bestätigt sich, dass wir mit unserer Skepsis gegenüber dem von der hiesigen Verwaltung immer wieder vorgetragenen vermeintlichen Bedarf von rund 1.500 neuen Wohnungen jährlich völlig im Recht waren und sind“, so Ratsfrau Ana Sanz, baupolitische Sprecherin der Fraktion.

Mit falschen Zahlen sei ein Wohnungsmangel herabeiargumentiert worden, der die Versuchung nähre, am Stadtrand schnellen Wohnraum zu schaffen. „Die sozialen, ökologischen und  wirtschaftlichen Folgen einer solchen Entwicklung wären jedoch fatal für unsere Stadt“, warnt Sanz.

Stattdessen fordern die Grünen die Stadt auf, gemeinsam mit den Eigentümern Strategien für die Sanierung und Neunutzung von Immobilien zu entwickeln, bei denen nicht nur die Bausubstanz erhalten wird, sondern zugleich auch langfristige sozioökonomische Verbesserungen im gesamten Viertel erreicht werden.

„Einige Städte im In- und Ausland haben dabei bereits gute Erfolge erzielt“, weiß Sanz.  In Wuppertal beispielsweise beschäftige sich ein Mitarbeiter ausschließlich mit diesem Thema. „In vielen Fällen konnten die Eigentümer aktiviert werden, ihr Haus zu sanieren“, so die Grüne weiter. Der Wohnungsleerstand in Wuppertal sei auf 3% zurückgegangen.

Die Stadt Rotterdam wiederum habe leere Häuser gekauft und an Menschen weiterveräußert, die kreative und handwerkliche Leistungen selbst eingebracht hätten. Äußerst hilfreich sei es zudem gewesen, dass die Stadt die privaten Bauherrn bei der Beantragung von Baugenehmigungen, Fördermitteln und Krediten kostenlos unterstützt, in planerischen Fragen beraten und sogar Werkzeuge und Baumaschinen für geringe Gebühr vermietet habe.

„In den nächsten fünf Jahren stehen der Stadt Krefeld  insgesamt 6 Mio. Euro für den Ankauf von Problemimmobilien zur Verfügung“, stellt Sanz fest. Das sei zunächst eine sehr gute Nachricht. Ob das Geld reiche, werde sich zeigen.

Notwendig sei darüber hinaus jedoch in jedem Fall eine personelle Aufstockung der zuständigen Verwaltungsstellen, um mit Eigentümern ins Gespräch zu kommen und diese bei der Sanierung der Häuser zu beraten und zu unterstützen.

„Wünschenswert wäre natürlich auch eine größeres  Engagement der Wohnstätte in der Innenstadt“, so Sanz abschließend.

 

 

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