Rund 30 interessierte Gäste konnten die Grünen am vergangenen Montag zu ihrer öffentlichen Fraktionssitzung im Mies-van-der-Rohe-Business-Park begrüßen. Passend zur Örtlichkeit stand das Entwicklungskonzept von Investor Reiner Leendertz für das ehemalige VERSEIDAG-Gelände im Mittelpunkt der Diskussion. Die dafür notwendige Grundlage lieferte mit einem illustrativen Vortrag nicht nur Leendertz selbst; gewichtige Schützenhilfe erhielt er vom Chef des Duisburger Landschaftsparks Nord, Ralf Winkels, dem Effizienzberater für Gastronomie, Thomas Hille aus Aachen, sowie dem Krefelder Architekten Georg von Houwald.
Nachdem Reiner Leendertz seine Konzeptidee MICE (Meetings, Incentuves, Conventions, Events) vorgestellt hatte, die neben den bereits mit bisher mehr als 300 Arbeitsplätzen im Business-Park gegebenen Aktivitäten umgesetzt werden soll (Messen, Empfänge, Tagungen, Kultur- und Sportveranstaltungen, Hotel, Open-Air-Kino, Film- und Fotolocation, Konzerte usw.), zeigte Ralf Winkels, welche Veranstaltungsformate der Landschaftspark Nord sehr erfolgreich (mit inzwischen über 1 Mio Besuchern und 275 Veranstaltungen pro Jahr) in MICE-Konzeption durchführt.
Die Idee von Leendertz: Im Businesspark – angesichts der baulichen Gegebenheiten natürlich in anderer Größenordnung, dafür aber kleiner und vielleicht feiner – ein ähnliches Konzept umzusetzen
Ein wichtiger Baustein dazu ist der Umbau des alten Kesselhauses in eine multifunktionale Veranstaltungshalle für max 1.000 Besucher.
Ein von Leendertz initiierter Architektenwettbewerb, an dem sich 7 namhafte Architekturbüros beteiligt haben, wird in der nächsten Woche ausgewertet.
Mit dem Siegerentwurf, einem detaillierten Mietpreisangebot und den Ergebnissen der Verwaltung zum Seidenweberhaus soll der Rat nach der Sommerpause die Entscheidung treffen, ob das Kesselhaus zu den bis dahin bekannten Konditionen von der Stadt als Veranstaltungshalle (Ersatz für SWH) gemietet werden soll oder nicht.
Eine andere bedeutsame Komponente für das Gelingen des MICE-Vorhabens sei die Gastronomie, so Leendertz. Sie müsse passgenau auf diesen besonderen Standort zugeschnitten, innovativ, zeitgemäß, qualitätvoll, originell und dennoch nicht elitär sein. Offensichtlich ist dieser Gastronom, der auch eine eigene Craftbier-Brauerei im Park installieren würde, inzwischen gefunden worden.
„Wir Grüne betrachten Reiner Leendertz‘ Projekt, sein Engagement, seine Kreativität, seinen Mut und natürlich nicht zuletzt seine Investitionen als unschätzbaren Gewinn für Krefeld“, so die grüne Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias. Die mit viel Sensibilität, hohem finanziellem Aufwand und denkmalgerecht sanierten Industriegebäude seien inzwischen von interessanten Unternehmen bezogen worden, andere würden folgen.
„Wir schließen daraus, dass Reiner Leendertz auf einem guten Weg ist und bislang alles richtig gemacht hat“, so die Grüne.
Mit einer städtischen multifunktionalen Veranstaltungshalle auf dem historischen Industriegelände könne dem derzeitigen Trend weg von der traditionellen Stadthalle hin zu ungewöhnlichen „Locations“ mit Industrieatmosphäre aktiv begegnet werden.
„Überdies hat uns die Diskussion mit den Bürgern gezeigt, dass bei ihnen eine große Neugier, aber auch eine durchaus wohlwollende Erwartung gegenüber diesem Businesspark herrscht“, resümiert Matthias.
Ein anwesender Bürger habe es auf den Punkt gebracht: „Der Mies van der Rohe Business Park ist ein einmaliges Kulturgut in Deutschland. Wir als Stadt sollten der Verpflichtung gerecht werden, die Entwicklung dieses Parks zu unterstützen!“