Nachdem bereits im Jahre 2006 auf Antrag der Grünen im städtischen Bauausschuss über die Notwendigkeit eines Parkraumkonzepts für die Krefelder Innenstadt diskutiert worden ist, 10 Jahre später dann endlich ein solches Konzept vorlag, warten die Grünen noch immer auf dessen Umsetzung.
„Jetzt hakt es daran, dass vor allem SPD und CDU das erst kürzlich ausgeschriebene und wegen der angestrebten umfassenden Beteiligung der Öffentlichkeit sicher nicht mehr in dieser Ratsperiode umsetzbare gesamtstädtische Mobilitätskonzept abwarten wollen“, erläutert Ratsfrau Ana Sanz. Da es dafür nach Überzeugung der Grünen keinen tragbaren Grund gibt, werden sie im nächsten Ausschuss die unverzügliche Realisierung des Parkraumkonzeptes beantragen.
„Ziel ist es, durch eine effizientere Nutzung der Parkraumflächen die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen und die Parkplatzsituation für die Anwohner zu verbessern“, erläutert Ratsfrau Ana Sanz. Dies solle nach dem vorliegenden Papier durch eine flächendeckende Gebührenpflicht innerhalb der Wälle (plus Nordstraße) mit Parkgebühren im 15-Minuten-Takt, eine Parkscheibenregelung bis max. 2 Stunden innerhalb der Ringe und flächendeckendes Bewohnerparken erreicht werden.
„Obwohl wir Grüne uns auch manch mutigere Maßnahme gewünscht hätten, sehen wir darin erste Schritte in die richtige Richtung und sind höchst erstaunt über den Widerstand der großen Parteien“, so Sanz weiter. Dies gelte umso mehr als alle Akteure in der Stadt darin einig seien, dass die Innenstadt einen höheren Erlebniswert bekommen und deren Alleinstellungsmerkmal, die Wälle, zum Flanieren einladen müssen. „Das alles aber wird nur dann eintreten, wenn wir den ruhenden und fließenden Verkehr in diesem Bereich reduzieren“, so Sanz.
Während das Parkraumkonzept darauf abziele, die jetzige Situation besser zu organisieren und zu vereinheitlichen, gehe das Mobilitätskonzept sehr viel weiter, indem es mit geeigneten Maßnahmen dazu motiviere, die Innenstadt mit dem öffentlichen Nahverkehr, dem Fahrrad und neuen Mobilitätsformen und -angeboten zu erreichen. Dann könne nach und nach auch eine Reduzierung der Stellplätze vorgenommen werden.
Darauf aber wollen die Grünen nicht warten. „Mit der sofortigen Umsetzung des Parkraumkonzeptes vergeben wir uns nichts“, so Sanz abschließend. Vielmehr könnten zum Beispiel der Parksuchverkehr mit seinen negativen Auswirkungen eingedämmt und Langzeitparker in die Tiefgaragen bewegt werden.