035/18 | Öffentliche Fraktionssitzung der Grünen im Umweltzentrum Angeregte Diskussion über Artensterben und Innenverdichtung

Im Rahmen einer öffentlichen Fraktionssitzung im Krefelder Umweltzentrum haben die Grünen nach einem von der neuen Leiterin Jana Reddig geführten Rundgang durch die nach Einschätzung der Grünen „beispielhafte und unverzichtbare“ Einrichtung mit interessierten Gästen Möglichkeiten diskutiert, wie vor Ort sowohl seitens der Stadt als auch in privater Initiative gegen den dramatischen Rückgang der Insekten vorgegangen werden kann.

„Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass das Thema bei den Menschen angekommen ist“, so die umweltpolitische Sprecherin, Ratsfrau Anja Cäsar. Die Bereitschaft, auch im eigenen Garten den Charme einer gewissen Unaufgeräumtheit walten zu lassen und mit Blüten und Nisthilfen Lebensräume für Insekten zu schaffen, greife immer mehr um sich. Damit die Stadt dahinter nicht zurückbleibt, soll die Verwaltung nun auf einen von den Grünen initiierten Antrag hin einen umfangreichen Maßnahmenkatalog entwickeln, was z.B. über die Anlage von Blühwiesen hinaus in ihrer Regie getan werden kann.

„Natürlich ist uns allen bewusst, dass wir ohne eine nachhaltige Agrarwende, die den Rückbau von Monokulturen und den Verzicht auf Pestizide beinhaltet, nicht auskommen werden“, so Cäsar weiter. Es sei deshalb äußerst erfreulich, dass die Kooperation mit den hiesigen Landwirten sehr positiv sei.

Ein weiteres Thema des Abends war die von den Grünen seit jeher verfolgte Prämisse, die weitere Versiegelung von Flächen auf der „grünen Wiese“ durch sog. Innenverdichtung zu vermeiden. „Auch wenn wir daran grundsätzlich festhalten, bedeutet dies nicht, dass jede Innenverdichtung zu befürworten ist“, räumt die Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias ein. Ein Beispiel dafür, dass auch im innerstädtischen Bereich Freiflächen nicht geopfert werden sollten, sei in Hüls die Fette Henn. Aktueller sei die am Linner Kohlplatzweg geplante Bebauung, wo auf sage und schreibe 7.700 qm ganze 19 Wohneinheiten in Form von Einfamilien- und Doppelhäusern errichtet werden sollen. „Das entspricht keineswegs unseren Vorstellungen von einer sinnvollen und nachhaltigen Wohnraumpolitik“, so Matthias.

 

 

 

 

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