Gegen die Pläne der Bezirksregierung Düsseldorf, weitere Freiflächen für Wohnungsbau darzustellen, protestieren vehement die Grünen. Vor dem Hintergrund des angespannten Wohnungsmarkts in bestimmten Ballungsräumen und neuer Bevölkerungsprognosen für die Region will das Land NRW künftig mehr Bauland ausweisen. Eine entsprechende Änderung des Regionalplanes soll Ende Juni vom Regionalrat eingeleitet werden. Für Krefeld stehen größtenteils landwirtschaftlich genutzte Flächen zur Disposition, über die morgen der Planungsausschuss des Regionalrats u.a. verhandelt. http://www.brd.nrw.de/regionalrat/sitzungen/2019/74PA_TOP4_77RR_TOP4.pdf
Die baupolitische Sprecherin Ana Sanz ist entsetzt von diesen Plänen: „Der bestehende Regionalplan enthält ja bereits große Flächenreserven für Krefeld (ca. 8.400 Wohnungen), die noch entsprechend entwickelt werden könnten. Wir verstehen absolut nicht, wieso noch mehr landwirtschaftlicher Raum und kostbare Böden geopfert werden soll, obwohl dieselbe Bezirksregierung für 2040 einen Rückgang der Haushalte in Krefeld errechnet hat.“ Auf der Liste der künftigen Umwidmung stehen u.a. Gebiete in Kliedbruch (dabei u.a. Hökendyk), Elfrath und Oppum Süd; allein an der Ottostraße sollen 30 ha Ackerland zu Gunsten des Wohnungsbaus aufgegeben werden. „Dieses Vorgehen ist unsinnig und ökologisch ein Desaster!“, erregt sich Sanz. „Wir sehen noch große Chancen durch behutsame Nachverdichtung und die Umnutzung von ehemaligen Gewerbebauten. Es macht viel mehr Sinn, die vorhandenen Potentiale wie z.B. das Bebauungsgebiet Plankerheide mit Anschluss an den ÖPNV (U 76 nach Düsseldorf) zügig zu entwickeln. Die jetzt noch vorhandenen Freiflächen müssen unbedingt erhalten werden. Gerade in einem dicht besiedelten Raum wie Krefeld haben sie wichtige klimatische Ausgleichsfunktionen. Sie sind unverzichtbar für den Erhalt der Artenvielfalt und dienen nicht zuletzt uns allen zur Erholung.“, so Ana Sanz.