Im Nachgang zur Diskussion um den Luftreinhalteplan im gestrigen Umweltausschuss haben die Grünen ihre Forderung nach einer Verkehrswende in Krefeld erneuert.
„Die Stickoxidbelastungen in unserer Stadt sind weiterhin hoch und es ist zu befürchten, dass sie noch weiter steigen werden, wenn nichts Entscheidendes unternommen wird“, stellt die umweltpolitische Sprecherin der Grünen, Ratsfrau Anja Cäsar fest.
Den schwarzen Peter dafür nun allein der Automobilindustrie zuzuschieben und zu erwarten, dass das Problem ausschließlich auf Bundesebene und durch strengere Vorgaben an die Autohersteller gelöst werden könne, dabei gleichzeitig weitere Maßnahmen auf kommunaler Ebene für unwirksam zu erklären, sei ein Schuss ins eigene Bein und diskreditiere die Bemühungen der letzten Jahre, die im Bereich Feinstaub große Erfolge erzielen konnten, moniert die Grüne.
Immerhin habe das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW unmissverständlich gefordert, den Krefelder Luftreinhalteplan fortzuschreiben, ja mehr noch, im Interesse der Gesundheit der Krefelder Bürgerinnen und Bürger die Anstrengungen zu verstärken.
„Natürlich bestände die radikalste Lösung darin, den KFZ-Verkehr komplett aus der Innenstadt zu verbannen“, so Cäsar. Solange dies nicht mehrheitsfähig sei, müssten die Rahmenbedingungen für alternative Mobilitätsformen wie Radverkehr oder öffentlicher Nahverkehr deutlich verbessert werden.
„Es gibt andernorts durchaus Konzepte und konkrete Bemühungen um verkehrsberuhigte Innenstädte und eine durchdachte Citylogistik mit festen Umladepunkten, wo Waren auf Elektrofahrzeuge und sogar Lastenräder umgeladen und in der Innenstadt verteilt werden“, stellt Cäsar fest. Krefeld dagegen verfüge noch nicht einmal über einen aktuellen Verkehrsentwicklungsplan, um die Verkehre zu lenken.
„Wir hinken Jahre hinterher und ich kann nur an meine Kollegen appellieren, dass wir zusammen den politischen Willen für eine Verkehrswende in Krefeld aufbringen und diese mit Mut vorantreiben statt sie von vorneherein für unmöglich zu erklären“, so Cäsar abschließend.