001/17 | Nach Novellierung der Landesbauordnung: Grüne wollen Fahrradabstellsatzung

 

Einen neuen Vorstoß zur Erarbeitung einer Fahrradabstellsatzung unternehmen die Grünen. Hintergrund ist die Novellierung der Landesbauordnung.

„Die Kommunen“, so erläutert der stellvertretende Vorsitzende der Grünen Ratsfraktion, Daniel John, „sind nun ermuntert, analog zur PKW-Stellplatzverordnung auch ein Instrument zur Schaffung von adäquaten Fahrradabstellanlagen zu erstellen.“

Wichtig sei dies, da leicht zugängliche und diebstahlsichere Abstellmöglichkeiten die Motivation deutlich erhöhten, auch im Alltag auf das Fahrrad zurückzugreifen.

„Im 21. Jahrhundert, im demografischen Wandel und in einer zertifizierten fahrradfreundlichen Stadt macht es keinen Sinn, neue Gebäude so zu bauen, dass Räder zum Beispiel vor der Fahrt mangels Abstellalternativen erstmal aus dem Keller getragen werden müssen. Diese Barriere können und sollten wir sukzessive abbauen“, fordert John.

Schon im Spätsommer 2014 hatten die Grünen versucht, über eine entsprechende Satzung für ein ausreichendes Angebot an Fahrradabstellplätzen im Stadtgebiet zu sorgen, waren aber wegen der seinerzeit von der Verwaltung als uneindeutig eingeschätzten Rechtslage nicht weitergekommen.

„Jetzt ist vom Land glasklar geregelt, dass die Kommunen solche Satzungen beschließen können, auch wenn einige Städte auch bereits vorher tätig geworden sind“, so John. Die Verwaltung solle jetzt deshalb zeitnah einen Entwurf erarbeiten, der konkret die Anzahl und Qualität der beim Neubau und bei wesentlichen baulichen Änderungen zu schaffenden Radabstellplätze regelt.

„Das gilt natürlich nicht nur für Wohngrundstücke, sondern auch für andere Bauvorhaben, für die Parkmöglichkeiten notwendig werden“, stellt John klar.

Circa 50% aller städtischen Kfz-Fahrten seien Kurzstrecken unter 5 Kilometer. „Dabei wäre das Fahrrad oder E-Bike hier für viele der optimale Verkehrsträger, wenn die Infrastruktur stimmt“, glaubt der Grüne. Von mehr Rad profitierten die Gesundheit, die Umwelt und Krefeld städtebaulich als Ganzes. Darum lohne es sich, hier Anreize zu schaffen.

„Dazu gehört aber neben einer guten und sicheren Infrastruktur eben auch eine vernünftige Abstellmöglichkeit für Räder“, so John abschließend.

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