Blühende Gartenwiesen und wilde Hecken und Sträucher stellen einen idealen Lebensraum für Igel dar. Für das aktuelle Jahr ist der Braunbrustigel von der Deutschen Wildtierstiftung als Tier des Jahres gewählt worden, auch um auf die Bedrohung dieser Art aufmerksam zu machen. Der Igel wird auf der Vorwarnliste der Roten Liste geführt, da ein Rückgang des Bestandes beobachtet wird. Die Grüne Fraktion möchte dies zum Anlass nehmen, um besonders in der aktuellen Jahreszeit auf die verschiedenen Maßnahmen zum Schutz der Tiere aufmerksam zu machen.
„Sowohl für die Nahrungsaufnahme als auch für einen Unterschlupf ist der Igel auf Heckenlandschaften, Büsche und Gehölz angewiesen. Dadurch ist er in vielen Gärten ein häufiger Besucher. In der aktuellen Jahreszeit kommt es jedoch häufig durch vermehrtes Mähen – vorrangig mit Mährobotern, aber auch durch Freischneider – zu ernsthaften Verletzungen der Tiere. Wir haben das Glück in Krefeld gleich zwei ehrenamtliche Initiativen zu haben, die sich der verletzten Tiere annehmen: Die Igelnothilfe Krefeld e.V. und die Auffang- und Hilfsstation „Casa dei Riccio”. Konfrontiert mit dem Leid der Tiere und so vielen verletzten Tieren wie noch nie, braucht es dringend Maßnahmen, damit diese Initiativen handlungsfähig bleiben können”, so Julia Müller, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion.
Mit einfachen Maßnahmen lassen sich bereits große Wirkungen für den Tierschutz erreichen. Da Igel nachtaktiv sind, sollten Geräte wie Mähroboter – wenn man sie schon einsetzt – nur tagsüber bis zum Eintritt der Dämmerung genutzt werden. So ließen sich viele Verletzungen vermeiden. Zusätzlich kann ein selteneres Mähen zur Vielfalt der Pflanzen und damit zur Nahrungsquelle für weitere Tiere beitragen. Der auf Bundesebene im parlamentarischen Prozess befindliche Gesetzesentwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes, könnte ein solches nächtliches Fahrverbot für Mähroboter vorsehen. Julia Müller spricht sich für diese Veränderung aus: „Wir unterstützen diese Gesetzesnovelle und hoffen auf positive Beratungen im Bundestag. Damit wäre eine gesetzliche Grundlage geschaffen, die unserer Verantwortung für den Tierschutz gerecht wird und die lokalen Initiativen, in ihrer unermüdlichen Arbeit für die Tiere, entlastet.”
Darüber sei aber auch noch einiges zu tun: „Wildtierstationen leisten ehrenamtlich Großes, um Tiere, die direkt oder indirekt durch menschliches Handeln geschädigt wurden, wieder fit zu machen. Gleichzeitig wird der Wildtierschutz bei vielen Gesetzgebungsverfahren oft übersehen, weil man sich darin auf Nutz- oder Haustiere fokussiert, wie beim Tierarzneimittelgesetz geschehen. Wir benötigen auf allen Ebene, auch dem Land und Bund, ein Bewusstsein für diesen Aspekt des Tierschutzes und damit verbunden klare Regelungen.”