Beschlussentwurf
Die Verwaltung wird um die Beantwortung der folgenden Fragen gebeten:
- Welche Menge in Kilowattstunden regenerativen Stroms resultiert für die Stadt Krefeld aus der Beteiligung bei Green Gecco?
- Welcher Zuwachs regenerativen Stroms wurde durch die Green Gecco GmbH & Co KG über die letzten 5 Jahre generiert?
- Welche Rendite erhielt die Stadt Krefeld – aufgelistet nach einzelnen Jahren – seit ihrem Einstieg in die Beteiligungsgesellschaft über die Beteiligung an der Green Gecco GmbH & Co KG sowie Green Gecco Beteiligungsgesellschaft mbH?
Begründung
Krefeld ist eine von 29 Kommunen, die über die Green Gecco Beteiligungsgesellschaft mbH&Co KG mit zusammen 49% Anteil an der Green Gecco GmbH&Co KG beteiligt sind, während die RWE Renewables GmbH 51% hält. 2009 wurde bei Gründung dieser Beteiligungsgesellschaft und vor Unterzeichnung des Konsortialvertrages den Kommunen versprochen, sie könnten durch diese Beteiligung in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren, welcher ihnen vor Ort nicht möglich sei, und gleichzeitig circa 8% jährliche Rendite erhalten. Die Stadt Krefeld ist über mittelbare Beteiligung mit 869.747€ Grundkapital an der Green Gecco GmbH & CO KG sowie mit 129.048.940,80€ Grundkapital an der Green Gecco Beteiligungs mbH & Co KG beteiligt.
Die öffentlich zugänglichen Informationen über Green Gecco sind im Wesentlichen auf eine sehr sparsame eigene Internetseite beschränkt, auf der lediglich 5 Windparks als Projekte aufgeführt werden. Diese wurden zum Teil nur selbst übernommen und haben innerhalb der letzten 10 Jahre keinen wesentlichen Ausbau der erneuerbaren Energien gewährleistet. Der größte Windpark von diesen ist mit 23 Windrädern nicht regional sondern in Schottland verortet. Zusammen haben alle 5 Windparks lediglich 53 Windräder, dies entspricht circa 1,8 Windrädern pro beteiligter Kommune über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren. Nebst mangelnder Information zum Ausbau weiterer Projekte sind auch keine Informationen darüber einsehbar, inwiefern sich die Anlagen der Kommunen finanziell rechnen. Im Jahresabschluss 2019 von Innogy führt Innogy die 51%ige Beteiligung an Green Gecco mit einem Eigenkapital von 80.321.000€ auf, bei welcher lediglich ein Ergebnis von 3.795.000€ erzielt wurde.
Die Beantwortung der Fragen ist somit dafür von Bedeutung, ob die Krefelder Beteiligung zeitnah beendet werden sollte, damit die gleiche Summe besser regional in den Ausbau dezentraler Erneuerbarer Energieversorgung mit regionalen Arbeitsplätzen (durch die Kooperation mit lokalen Stadtwerken und Handwerk) und langfristiger regionaler Wertschöpfung (durch dezentrale Energieversorgung vor Ort) investiert werden kann.