Gemeinsame Presseerklärung von SPD, CDU und B 90/ Grüne
„Der Mies van der Rohe Business Park und seine Entwicklung sind ein starker Akzent für die Stadt Krefeld“, erläutern die drei Vorsitzenden/ stellvertretenden Vorsitzenden der Ratsfraktionen von SPD, CDU und Bündnis 90/ Die Grünen, Benedikt Winzen, Jürgen Wettingfeld und Heidi Matthias.
Der Business Park habe sich seit seiner Eröffnung im Jahr 2012 rasant entwickelt. In Betrieben unterschiedlichster Branchen seien zurzeit 400 Mitarbeiter beschäftigt, mehr und mehr Unternehmen siedeln sich dort an. „Der Park bietet nicht nur eine gute wirtschaftliche Infrastruktur, sondern das Potenzial für eine spannende Mischung aus Unternehmen, Gastronomie und Freizeitangeboten“, sind sich die drei Fraktionsvorsitzenden/ stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden einig. Wichtiger Bestandteil dieses attraktiven Mixes könne die Nutzung des Kesselhauses als eine zentrale Versammlungs- und Veranstaltungsstätte Krefelds sein.
„Aufgrund der bekannten Situation des Seidenweberhauses müssen wir, gerade im Hinblick auf die haushalterischen Auswirkungen, neben der Sanierung oder einem Neubau auch weitere Optionen in den Fokus nehmen. Das Kesselhaus im Mies van der Rohe Business Park ist eine davon“, führt Benedikt Winzen (SPD) an.
Vom Konzept und den Möglichkeiten einer Veranstaltungshalle hätten sich die drei Fraktionen bereits vor Ort ein Bild machen können. Winzen, Wettingfeld und Matthias sind sich einig: „Was uns durch den Business Park vorgestellt wurde, klang vielversprechend.“
Saalgrößen und -kapazitäten entsprächen dabei nahezu denen des Seidenweberhauses, die Technik werde die aktuellsten Standards für Veranstaltungen dieser Größenordnung erfüllen. „Das heißt, Karnevalssitzungen und wichtige gesellschaftliche Events können weiterhin ohne Einschränkungen stattfinden“, so Winzen.
„Das Kesselhaus könnte somit das Seidenweberhaus als zentrale Versammlungsstätte Krefelds beerben“, erläutert Jürgen Wettingfeld (CDU). Dennoch gebe es offene Fragen, die die Fachverwaltung nun klären muss. „Insbesondere die tatsächlichen Kosten für die Anmietung müssen ermittelt und anderen Optionen gegenübergestellt werden. Am Ende ist es selbstverständlich auch eine wirtschaftliche Entscheidung“, so Wettingfeld.
„Wir bitten die Verwaltung daher um Prüfung, inwieweit das Kesselhaus nicht nur die planerischen, sondern auch die wirtschaftlichen Anforderungen der Stadt an eine Veranstaltungshalle erfüllt“, formulieren die drei Fraktionsvorsitzenden/ stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden den Arbeitsauftrag an die Verwaltung. Bis März 2017 benötige man Klarheit über die Option Kesselhaus, um die notwendigen Mittel im kommenden Haushalt gegebenenfalls berücksichtigen zu können.
Winzen, Wettingfeld und Matthias sehen diesen Prüfauftrag zum jetzigen Zeitpunkt keinesfalls als eine Festlegung zur Zukunft des Seidenweberhauses. Man sei jedoch verpflichtet, rechtzeitig alle Optionen ausgiebig zu prüfen und zu bewerten. „Die Entscheidung in der Frage Seidenweberhaus ist von großer Bedeutung für die Stadt. Da wollen wir nichts übers Knie brechen, dürfen aber auch nicht mit Scheuklappen unterwegs sein“, unterstreichen die drei Fraktionsvorsitzenden/ stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden.
Ein weiterer Vorteil liege in der Gewährleistung eines fließenden Übergangs für Veranstaltungen. „Das Seidenweberhaus wird als Veranstaltungs- und Versammlungsstätte in seinem aktuellen baulichen Zustand nur noch bis 2020 nutzbar sein. Das Kesselhaus könnte 2019 in Betrieb gehen, wenn die Entscheidungen im ersten Halbjahr 2017 getroffen werden“, erläutert Heidi Matthias (Bündnis 90/ Die Grünen).
„Ruhrgebietsstädte wie Bochum, Essen und Duisburg haben uns vorgemacht, wie man Industriekultur mit den richtigen Konzepten bewahren und in die Moderne holen kann“, führt Mattias weiter aus. 2019 begehe man zudem das Bauhaus-Jahr. „Das Kesselhaus bietet die Chance, das architektonische Erbe der Stadt zu pflegen und die prägenden Spuren, die Ludwig Mies van der Rohe in Krefeld hinterlassen hat, seinen Bürgerinnen und Bürger weiterhin zugänglich zu machen“, erläutern Winzen, Wettingfeld und Matthias abschließend.