071/17 | Stadtplanung: Grüne stellen mittelfristige Ziele vor

 

Ihre mittelfristigen planungspolitischen Zielsetzungen haben die Grünen vorgestellt und dabei 5 Schwerpunkte gesetzt.

1. Ende der Versiegelung und Zersiedelung unserer Landschaft

„Einen weiteren Flächenfraß wie bisher können wir uns aus ökologischen, ökonomischen und verkehrlichen Gründen nicht mehr leisten“, so die Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias. Ackerflächen,  natürliche Landschaftszonen und Biotopverbünde müssen geschützt werden. Stattdessen müsse vorhandene innerstädtische Infrastruktur genutzt und nicht mit viel Geld neue schaffen werden. Dabei wiederum gelte es, keine neuen Verkehre zu erzeugen und auf den Bau neuer Straßen zu verzichten.

2. Behutsame Innenverdichtung

 „Wir setzen bekanntlich schon lange auf ein offensives Flächenrecycling, bei dem innerstädtische Brachen klug neu genutzt werden“, erläutert Günter Föller, Mitglied des Planungsausschusses. Ein Beispiel aus jüngerer Zeit sei das Gelände Neuer Weg/Kleinewefers, wo demnächst attraktive und originelle Neubauten entständen. Grundsätzlich sollten künftig vorrangig Baulücken geschlossen und – möglich – aufgestockt werden. Darüber hinaus fordern die Grünen mindestens 30% geförderten Wohnungsbau.

 3. Das (einstöckige) EFH ist passe

Als Weg, den Flächenverbrauch zum Schutz der Böden deutlich zu reduzieren, sehen die Grünen den Verzicht auf das klassische Einfamilienhaus. „Ohnehin“, so Matthias, „existiert in unserer Stadt als Ergebnis der bisherigen Baupolitik ein großer Einfamilienhaus-Vorrat vor allem in Traar, Verberg, Bockum, Oppum, Hüls, Fischeln. Der neue Trend dagegen gehe hin zu Apartments und attraktiven bezahlbaren Wohnungen für alle Generationen. Auch Baugruppen sollten gefördert werden.

4. Das begrünte Dach wird Standard

Viele gute Gründe sehen die Grünen dafür, bei Neubauten das Gründach zum Standard zu machen. „Nicht nur Klimawandel und Artensterben zwingen uns dazu, mit neuen Grünflächen verlorengegangene zu kompensieren und neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu schaffen“, so Matthias. „Gründächer reinigen die Luft, binden Feinstaub und produzieren Sauerstoff; sie   regulieren also das Mikroklima und verbessern so die Lebensqualität in der unmittelbaren Umgebung.“ Weitere Vorteile seien in der Lärm- und Temperaturdämmung, dem Einsparpotential bei Heizenergie und der Versickerungsmöglichkeit bei Starkregen zu sehen.

5. Auch unsere Innenstadt wird lebenswerter und attraktiv

Besonderes Augenmerk wollen die Grünen auch auf die Entwicklung der Innenstadt legen. „Wir wollen die bisher schon angegangenen Maßnahmen zur Aufwertung der Innenstadt (Stadtumbau West) konsequent weiterführen und dabei maßgeblich das Ziel verfolgen, ein Leben ohne Auto in der Stadt zu ermöglichen“, kündigt Föller an. Auch müssten die Eigeninitiative der Bewohner und Hausbesitzer gefördert werden. Sinnvoll sei auch die Einrichtung einer Task Force gegen Schrottimmobilien. Sofort angehen wollen die Grünen die Revitalisierung des Stadtbades Neusser Straße. In einer öffentlichen Fraktionssitzung am kommenden Montag wollen sie dazu das Gespräch mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern suchen.

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