Ähnlich dem uns aus Geschichten bekannten kleinen gallischen Dorf, irgendwo abseits der Landkarte, liegt auch Elfrath, irgendwo am Rande Krefelds, entfernt von jeglichem Durchgangsverkehr, quasi wie eine Halbinsel zwischen A57, Nordtangente und Werner-Voss-Straße. Dank Asterix und Obelix wurde das gallische Dorf weltberühmt.
Zumindest etwas bekannter wollen die Politiker und Politikerinnen von SPD und Bündnis90/Die Grünen jetzt auch Elfrath machen. Das „Heiligtum von Elfrath“ soll den Stadtteil wieder mehr in den Fokus Krefelds rücken. Und tatsächlich berufen sich Asterix, SPD und Bündnis90/Die Grünen auf einen fast ähnlichen historischen Hintergrund. Das Heiligtum ist eine germanische Tempelanlage, die im ersten nachchristlichen Jahrhundert gebaut wurde. Sie ist allerdings bereits in römischen Zeiten so verwüstet worden, dass es später schwerfiel, die Überreste als Heiligtum zu identifizieren.
Mit einem Antrag in der BZV-Ost wollen SPD und Grüne dem Heiligtum wieder etwas Glanz verleihen, indem sie die Verwaltung auffordern, ein Konzept zu erarbeiten, wie das Bodendenkmal zu einer kulturellen Begegnungsstätte für die Menschen im Krefelder Osten, aber natürlich auch weit darüber hinaus werden könnte.
„Es soll ein Ort für Feste und Märkte mit Bezug zur Römerzeit werden“, so die Sprecherinnen ihrer Fraktionen in der BZV-Ost, Carolin Holtey (SPD) und Sabine Hahn (Grüne). „Um das möglich zu machen, muss sichergestellt werden, dass der Weg zum Denkmal barrierefrei ist und es eine passende Beschilderung gibt. Gemütlich wird es durch eine Sitzgruppe, welche Besucherinnen und Besucher zum Verweilen einlädt,“ ergänzen die beiden Politikerinnen. Gedacht ist ebenfalls an eine Sichtbarmachung der ursprünglich an diesem Ort vorhandenen Strukturen mittels Augmented Reality. Hierbei kann man über die Kamera eines Smartphones die ursprüngliche Tempelanlage betrachten, welche auf das vorhandene Fundament aufgesetzt werden soll. Die Aufwertung des Areals in Elfrath soll die historische Bedeutung angemessen würdigen und für Besucherinnen und Besucher erfahrbar machen.
Eingerahmt werden soll das Heiligtum von Elfrath von einer Streuobstwiese, die daran erinnern soll, dass die Zubereitung von Speisen ein Hauptbestandteil der Tempelanlage war. So gewänne Elfrath, ähnlich dem kleinen Dorf in Gallien, kulturhistorische Bedeutung und rücke auf der Landkarte wieder etwas näher in den Blickpunkt.