073/17 | Grüne verteidigen planungspolitische Ziele

Die Kritik am drastischen Tonfall in Sachen Schrottimmobilien wird von der Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Heidi Matthias,  ausdrücklich angenommen.

„Mein sicherlich etwas überzogener Ausspruch ist  der über viele Jahre hinweg entstandenen Frustration im Umgang mit vereinzelten Eigentümern geschuldet, die ihre Gebäude ausschließlich als reine Spekulationsobjekte sehen und sie vorsätzlich verfallen lassen“, so die Grüne. „Sie nehmen dabei billigend in Kauf, dass ihre  Schrottimmobilien ganze Stadtquartiere verschandeln und damit abwerten.

Dies beobachten zu müssen, schmerze schon sehr. Da sie selbst der Auffassung sei, so Matthias weiter, dass Eigentum verpflichte, habe sie sich in diesem Zusammenhang zu ihrer drastischen Äußerung hinreißen lassen.

„Selbstverständlich ist uns bewusst, dass wir Krefeld nur im Schulterschluss auch mit den Eigentümern weiterentwickeln können“, stellt Matthias fest. Dazu brauche es auch ein Klima, in dem die Sanierung von Bestandsimmobilien attraktiv sei. „Es gibt nach Jahren des Wohnungsleerstandes vielerorts einen Sanierungsstau, den wir gern mit den Eigentümern auflösen möchten. Davon profitieren Stadt, Bewohner und Eigentümer gleichermaßen“, ist sich die Grüne sicher.

Was die reflexartige Reaktion der CDU zum Thema „autofreie Innenstadt“ betreffe, so sei dort offenbar übersehen worden, dass von einer Vision die Rede war.

„Die weitgehend autofreie Innenstadt mag für viele heute noch ein Schreckgespenst sein, aber die besorgniserregenden Statistiken im Hinblick auf gesundheitliche Belastungen durch Abgase, Lärm und Verkehre lassen keine andere Entwicklung zu“, so Matthias.

Den Grünen sei klar, dass zum Beispiel die innerstädtischen Parkhäuser erreichbar bleiben müssten; PKW-Durchgangsverkehre und massenhafte Stellflächen allerdings hätten im Straßenraum einer lebenswerten City nichts zu suchen.

Im Kern gehe es darum, die Vorrangstellung des motorisierten Individualverkehrs abzulösen und die jüngst selbst vom Umweltbundesamt propagierte Abkehr vom Primat des Autos, d.h. also die sogenannte Mobilitätswende einzuleiten.

In seinem Papier „Die Stadt von morgen“ schlägt das Bundesumweltamt vor, den Autoverkehr auf ein Drittel zu reduzieren. „Ausdrücklich“, so Matthias, „heißt es da: ‚Autofreie Stadtteile könnten ein Weg dahin sein‘.“

„Die autogerechte Stadt ist zunehmend passé, auch wenn die CDU es noch nicht weiß“, so die Grüne abschließend.

 

 

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