036/17 | Grüne zu den Stadtwaldterrassen: Baukultur oder Profit?

 

Nicht zur Gänze teilen wollen die Grünen die Freude der Gebrüder Weitzel über die anstehende Fertigstellung ihrer sogenannten „Stadtterrassen“ auf der Wilhelmshofallee.

„Wir sind ziemlich unzufrieden damit, dass die Krefelder Investoren nicht über die langweilige, überall im Stadtgebiet aus dem Boden schießende Staffelbauweise hinauskommen“, so die Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias. „Auch mit Blick auf das Bauhausjahr 2019 hätten wir uns eine kreativere und originellere Architektursprache gewünscht, gerade wenn es sich – wie in diesem Fall – um das höhere Preissegment handelt.“

Leider aber gehe es den Investoren ganz offensichtlich doch eher nur um Gewinnmaximierung.

„Innovative, nachhaltige und qualitätsvolle Baukultur sieht anders aus als zum Beispiel der Versuch, billige Wärmeverbundputzvariante durch neoklassizistische Stilelemente zu kaschieren“, kritisiert Matthias.

Die Tatsache, dass die Bauträger bei fehlenden Bebauungsplänen die Abstandsflächen zum nächsten Grundstück bis zum letzten Zentimeter ausreizten, mache das Ganze nur noch schlimmer.

„Von Krefelder Investoren und Architekten wünsche ich mir viel mehr architektonische Qualität“, so die Grüne weiter.

Es sei deshalb sehr ärgerlich, wenn Empfehlungen des Gestaltungsbeirates ignoriert würden, so geschehen bei den beiden Staffelgeschossbauten an der Kaiserstraße, wo das Gremium vergeblich auf  hochwertige Verklinkerung gedrungen hatte.

„Ebenso frustrierend finde ich es, wenn keinerlei Anstrengungen unternommen werden ,die Flächenversiegelung in größerem Umfang als gerade notwendig zu kompensieren, ausschließlich allergünstigster, für die Tierwelt völlig wertloser Kirschlorbeer als Hecke und Sichtschutz gepflanzt oder auch auf begrünte Dächer verzichtet wird“, so Matthias abschließend.

Es sei sehr zu hoffen, dass Krefelder Bauträger und Architekten künftig deutlich mehr Ehrgeiz entwickelten, Krefeld mit gestalterisch und ökologisch anspruchsvoller zeitgenössischer  Baukultur zu bereichern, wie es die niederländischen Kolleg/innen bereits seit Jahren vormachen.

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