024/18 | Grüne zum Junker & Kruse-Gutachten zur Entwicklung der Innenstadt

Das im heutigen Planungsausschuss zur Fortschreibung anstehende Junker & Kruse-Gutachten zur Entwicklung der Innenstadt wird von den Grünen grundsätzlich für gut befunden.

„Junker und Kruse haben den – nicht nur in Krefeld – feststellbaren Rückgang des Einzelhandels als Tatsache erkannt und stellen zeitgemäße Lösungsvorschläge für eine positive Weiterentwicklung der Innenstadt unter anderen Prämissen vor“, so die Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias. Durch das veränderte Konsumverhalten habe der Einzelhandel seinen bisherigen Vorrang in der City eingebüßt; stattdessen gewännen andere funktionale Aspekte wie Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit an Bedeutung.

„Mit dieser Analyse sehen wir uns in unserer langjährigen Auffassung bestätigt, dass die Innenstadt nicht nur als Einkaufszentrum betrachtet werden kann, sondern auch als Wohnort mit all seinen damit verbundenen berechtigten Ansprüchen“, so die grüne Planungspolitikerin weiter.

Auch Junker und Kruse stellten es als notwendig heraus, dem offensichtlich bestehenden Bedarf nach innerstädtischem Wohnraum durch die flankierende Aufwertung der Quartiere entgegenzukommen.

Diese Verbesserungen des öffentlichen Raums lösen auch nach Überzeugung der Grünen Investitionsanreize für Immobilienbesitzer aus mit der Folge, dass mehr attraktive Wohnungen entständen. Dadurch wiederum zögen mehr Menschen in die Innenstadt, was mehr Belebung und eine stärkere Einzelhandelsnachfrage mit sich brächte.

„Wir Grüne erkennen in dem Junker & Kruse-Bericht jedenfalls eine Vielzahl zukunftsweisender Ansätze, die aus unserer Sicht aber in den meisten Fällen zu zaghaft und unbestimmt formuliert sind“, so Matthias, und weiter: “So hätten wir uns beispielsweise mutigere Aussagen zur Priorisierung des „Rad- und Fußverkehrs“ gewünscht. Die autogerechte Stadt ist schließlich längst passé.“

Dennoch erscheinen den Grünen die meisten „Bausteine“ wie die Schaffung von Stadträumen für Begegnung und Verweilen, die Kultivierung einer eigenständigen Identität und die Stärkung von Nachbarschafts- und Gemeinschaftsaktivitäten als durchaus geeignet, die positive Entwicklung der City voranzutreiben.

Ebenfalls zustimmend nehmen die Grünen den Vorschlag zur Kenntnis, die Wälle deutlicher zu akzentuieren. „Insbesondere die Empfehlung, den Westwall einheitlich als grüne Achse bis zum Museum zu gestalten, findet bei uns Anklang“, bestätigt Matthias.

Wenn auch viele Handlungsanweisungen zur Förderung des Einzelhandels größtenteils seit Jahren schon praktiziert würden, eröffne die Zielvorstellung, in ebenerdige leer stehende Ladenlokale anderes Gewerbe wie Manufakturen, Dienstleister, Praxen etc. unterzubringen, interessante Perspektiven.

 

 

 

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